Beurteilung des Schweregrads einer Depression (bei Kindern und Jugendlichen) in der Primärversorgung:
Berücksichtigen Sie die ICD-10-Definitionen für Depressionen:
Leichte Depression: vier Symptome
Mittelschwere Depression: fünf oder sechs Symptome
Schwere Depression: sieben oder mehr Symptome, mit oder ohne psychotische Merkmale
Schlüsselsymptome
Mindestens eines der folgenden Symptome ist an den meisten Tagen und die meiste Zeit über mindestens 2 Wochen vorhanden
Anhaltende Traurigkeit oder niedrige (reizbare)** Stimmung
Verlust von Interessen und/oder Freude
Müdigkeit oder geringe Energie
Wenn eines der Schlüsselsymptome vorhanden ist, fragen Sie nach begleitenden Symptomen
schlechter oder vermehrter Schlaf
Konzentrationsschwäche oder Unentschlossenheit
geringes Selbstvertrauen
schlechter oder gesteigerter Appetit
Selbstmordgedanken oder -handlungen
Unruhe oder Verlangsamung der Bewegungen
Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe
Bei der Beurteilung und Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen sollte den folgenden Aspekten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden (2):
Vertraulichkeit
die Zustimmung des jungen Menschen (einschließlich der Gillick-Kompetenz)
elterliche Zustimmung
Kinderschutz
die Anwendung des Mental Health Act bei jungen Menschen
die Anwendung des Mental Capacity Act bei jungen Menschen
die Anwendung des Children Act
Faktoren für die Überweisung an Stufe 1
Belastung durch ein einzelnes unkompliziertes unerwünschtes Ereignis bei Fehlen anderer Risikofaktoren für eine Depression
ein kürzlich eingetretenes unerwünschtes Lebensereignis bei Vorhandensein von zwei oder mehr anderen Risikofaktoren ohne Anzeichen von Depressionen und/oder Selbstverletzungen
Exposition gegenüber einem kürzlich eingetretenen unerwünschten Lebensereignis im Zusammenhang mit einer mehrfachen Risikohistorie für Depressionen bei einem oder mehreren Familienmitgliedern (Eltern oder Kinder), sofern es keine Anzeichen für Depressionen und/oder Selbstverletzungen gibt
leichte Depression ohne Komorbidität
Faktoren für die Überweisung an CAMHS Stufe 2 oder 3
Depression mit zwei oder mehr anderen Risikofaktoren für Depression
Depressionen, bei denen ein oder mehrere Familienmitglieder (Eltern oder Kinder) eine mehrfache Risikohistorie für Depressionen aufweisen
leichte Depressionen bei Personen, die nach 2-3 Monaten nicht auf die Maßnahmen der Stufe 1 angesprochen haben
mittelschwere oder schwere Depression (einschließlich psychotischer Depression)
Anzeichen eines erneuten Auftretens der Depression bei Personen, die sich von einer früheren mittelschweren oder schweren Depression erholt haben
unerklärliche Selbstvernachlässigung von mindestens 1 Monat Dauer, die der körperlichen Gesundheit schaden könnte
aktive Selbstmordgedanken oder -pläne
Überweisung auf Antrag eines jungen Menschen oder seiner Eltern bzw. Betreuer
Faktoren für die Überweisung an CAMHS Stufe 4
hohes, wiederkehrendes Risiko von Selbstverletzungen oder Selbstmord
erhebliche, andauernde Selbstvernachlässigung (z. B. schlechte Körperpflege oder erhebliche Einschränkung der Nahrungsaufnahme, die der körperlichen Gesundheit des Kindes/Jugendlichen schaden könnte)
Intensität der Beurteilung/Behandlung und/oder des Ausmaßes der Überwachung, die in den Stufen 2/3 nicht möglich ist.
Anmerkungen:
Stufe 1
Primärversorgungsdienste, einschließlich Hausärzte, Kinderärzte, Gesundheitsbesucher, Schulkrankenschwestern, Sozialarbeiter, Lehrer, Mitarbeiter der Jugendgerichtsbarkeit, Freiwilligenagenturen und Sozialdienste
Stufe 2 CAMHS
Dienste, die von Fachleuten erbracht werden, die sich auf Arbeitnehmer in der Primärversorgung beziehen, einschließlich klinischer Kinderpsychologen, Kinderärzte mit Fachausbildung in psychischer Gesundheit, Schulpsychologen, Kinder- und Jugendpsychiater, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, Berater, Gemeindeschwestern/-pfleger und Familientherapeuten
Stufe 3 CAMHS
Spezialisierte Dienste für schwerere, komplexe oder anhaltende Störungen, darunter Kinder- und Jugendpsychiater, klinische Kinderpsychologen, Krankenschwestern und -pfleger (ambulant oder stationär), Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Ergotherapeuten, Sprach- und Sprechtherapeuten, Kunst-, Musik- und Theatertherapeuten und Familientherapeuten
Stufe 4 CAMHS
Dienste der Tertiärstufe wie Tageseinrichtungen, hoch spezialisierte ambulante Teams und stationäre Einrichtungen
** Obwohl dies ein gut dokumentiertes Merkmal ist, ist es derzeit nicht in den ICD-10-Diagnosekriterien aufgeführt.
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