Sensorische Symptome wie Kribbeln oder Taubheit bei Erwachsenen
Die folgenden Punkte sind eine Zusammenfassung der NICE-Leitlinien zu Taubheitsgefühl und Schwäche bei Erwachsenen:
Taubheit und Schwäche
- Plötzlich auftretende vorübergehende einseitige Taubheit bei Erwachsenen als möglicher Schlaganfall/TIA bewerten
- Überweisen Sie Erwachsene mit schnell fortschreitender (innerhalb von Stunden bis Tagen) symmetrischer Taubheit und Schwäche oder Gleichgewichtsstörungen sofort zur neurologischen Untersuchung.
Störungen der Sinneswahrnehmung
Überweisen Sie Erwachsene mit wiederkehrenden, kurzen (weniger als 2 Minuten) Empfindungsstörungen mit festem Muster dringend zu einer Untersuchung auf Epilepsie.
Überweisen Sie Erwachsene mit anhaltenden, distal vorherrschenden Gefühlsstörungen in den Gliedmaßen und lebhaften tiefen Sehnenreflexen zur Untersuchung auf eine mögliche Erkrankung des Gehirns oder der Wirbelsäule.
Verdacht auf Migräne mit Aura bei Erwachsenen, die sensorische Symptome haben, die mit oder ohne Kopfschmerzen auftreten und:
- vollständig reversibel sind und
- sich über mindestens 5 Minuten entwickeln und
- zwischen 5 und 60 Minuten andauern.
Bei Erwachsenen mit anhaltenden, distal vorherrschenden ("Strumpf" oder "Handschuh und Strumpf") veränderten Empfindungen in den Gliedmaßen und herabgesetzten tiefen Sehnenreflexen:
- Achten Sie auf die Möglichkeit einer peripheren Neuropathie und ziehen Sie eine Untersuchung in Betracht:
- Vitamin-B12-Mangel
- Schilddrüsenfunktion
- auf Anzeichen von Zöliakie
- Nierenfunktion Blutzucker
- ESR (Erythrozytensedimentationsrate)
- Alkoholkonsum mit Hilfe eines Instruments wie dem AUDIT (Alcohol Use Disorders Identification Test)
Taubheit und Kribbeln als Teil einer funktionellen neurologischen Störung
- Beachten Sie, dass bei Erwachsenen, bei denen ein Facharzt eine funktionelle neurologische Störung diagnostiziert hat, wiederkehrende Taubheitsgefühle und Kribbeln Teil der Störung sein können und die Person möglicherweise nicht erneut überwiesen werden muss, wenn keine neuen neurologischen Anzeichen auftreten. Neue Symptome oder Anzeichen bei Erwachsenen, bei denen von einem Facharzt eine funktionelle neurologische Störung diagnostiziert wurde, sollten bewertet werden
- weisen Sie Erwachsene mit Kribbeln und der Diagnose einer funktionellen neurologischen Störung darauf hin, dass das Kribbeln schwanken und sich im Laufe der Zeit entwickeln und in Stresssituationen zunehmen kann
Karpaltunnelsyndrom
- Überweisen Sie gemäß den lokalen Behandlungspfaden, wenn die Symptome des Karpaltunnelsyndroms schwerwiegend sind oder nach der Erstbehandlung weiter bestehen.
Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schmerzen im äußeren Oberschenkel
- Versichern Sie Erwachsenen mit einseitigem oder beidseitigem Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schmerzen in der Verteilung des Nervus cutaneus lateralis des Oberschenkels (Meralgia paraesthetica), dass der Zustand gutartig ist und sich spontan bessern kann. Eine Überweisung zur Schmerzbehandlung sollte nur bei schweren Symptomen in Betracht gezogen werden.
Zervikale oder lumbale Radikulopathie
- Überweisen Sie Erwachsene mit Symptomen einer zervikalen Radikulopathie, die seit mindestens 6 Wochen stabil geblieben sind, nicht routinemäßig, es sei denn:
- die Schmerzen lassen sich mit Analgetika nicht kontrollieren oder
- die Symptome behindernd sind oder
- einer der folgenden Faktoren liegt vor:
- Alter unter 20 Jahren
- Gangstörung
- ungeschickte oder schwache Hände oder Beine
- lebhafte tiefe Sehnenreflexe (Trizeps und untere Gliedmaßen)
- plantare Streckreaktionen
- neu auftretende Störung der Blasen- oder Darmfunktion
Überweisen Sie Erwachsene mit Symptomen einer lumbalen Radikulopathie, die seit mindestens 6 Wochen stabil sind, nicht routinemäßig, es sei denn, die Schmerzen sind mit Analgetika nicht zu kontrollieren oder die Symptome sind behindernd.
Kribbeln oder Empfindungsstörungen beim Aufwachen aus dem Schlaf
Überweisen Sie nicht routinemäßig Erwachsene mit wiederkehrenden Episoden von Kribbeln oder Empfindungsstörungen in den Gliedmaßen, die beim Aufwachen aus dem Schlaf auftreten und weniger als 10 Minuten andauern (1)
Referenz: