Eine angeborene indirekte Leistenhernie äußert sich in der Regel durch eine Masse oder Schwellung in der Leiste, die von den Eltern in den ersten Lebensmonaten bemerkt wird. Die Eltern können berichten, dass die Schwellung beim Strampeln oder Weinen auftritt, um dann in Ruhe wieder zu verschwinden. Es kann sein, dass die Schwellung im Laufe des Tages an Größe zunimmt - vermutlich aufgrund der Ansammlung von Bauchfellflüssigkeit bei aufrechter Haltung. Es kann sein, dass in beiden Leisten eine Beule beobachtet wurde, und es muss gezielt nach einer beidseitigen Schwellung gefragt werden.
Wie bei Erwachsenen sollte das Kind im Stehen untersucht werden. Bei Jungen sollte der Hodensack untersucht werden, um festzustellen, ob die Masse in ihn hineinragt. Wenn eine Hodensackmasse vorhanden ist, muss der Untersucher feststellen, ob es möglich ist, darüber zu gelangen. Wenn es möglich ist, über die Masse zu gelangen, ist es unwahrscheinlich, dass es sich um eine Hernie handelt. Bei der Untersuchung des Hodensacks ist es wichtig festzustellen, ob beide Hoden vorhanden sind.
Bei Männern wird der Hodensack aufsteigend ertastet. Eine Verdickung des Hodensacks im Vergleich zur kontralateralen Seite ist ein gutes Anzeichen für eine Hernie. Die Leiste wird untersucht, da dort eine offensichtliche Masse vorhanden sein kann. Die kontralaterale Seite sollte untersucht werden. Die Masse kann sich bei leichtem Druck zurückbilden oder einen Hustenreiz hervorrufen. Liegt bei einem Kleinkind keine Masse vor und ist die Anamnese der Mutter gut, ist es sinnvoll, die Diagnose einer kongenitalen indirekten Leistenhernie zu stellen und eine Exploration vorzunehmen.
Bei Mädchen mit klinischen Merkmalen einer Leistenhernie sollte das genotypische Geschlecht des Kindes in Frage gestellt werden, insbesondere wenn beidseitige Schwellungen festgestellt wurden. So kann beispielsweise ein testikuläres Feminisierungssyndrom vorliegen. Das Kind mit einer schmerzhaften, fixierten Leistenschwellung mit oder ohne Bauchschmerzen und Erbrechen sollte schnellstmöglich mit der Verdachtsdiagnose einer Darmstrangulation in den OP gebracht werden.
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