Die Unterscheidung zwischen einer direkten und einer indirekten Leistenhernie ist nicht entscheidend; die Behandlung ist bei beiden ähnlich.
Ein direkter Leistenbruch tritt beim Aufstehen des Patienten direkt nach vorne hervor, während der indirekte Bruch eher schräg nach unten in Richtung Hodensack verläuft. Ein Leistenbruch, der in den Hodensack hineinragt, ist immer indirekt. Die direkte Hernie zeigt sich als symmetrische, kreisförmige Schwellung am äußeren Ring, d. h. medial der Arteria femoralis, während die indirekte Hernie als elliptische Schwellung zu sehen ist.
Vom oberflächlichen Ring aus nimmt eine indirekte Hernie nach oben und dann nach superolateral ab. Eine direkte Hernie verkleinert sich erst nach oben und dann nach hinten.
Die verkleinerte indirekte Hernie kann durch Druck über den inneren Ring, klassischerweise mit einem Finger, kontrolliert werden, eine verkleinerbare direkte Hernie hingegen nicht.
Beim Aufstehen erscheint die direkte Hernie sofort, während die indirekte Hernie Zeit braucht, um ihre volle Größe zu erreichen. Ebenso verschwinden im Liegen die direkten Hernien sofort, während sich die reduzierbaren indirekten Hernien erst mit Verzögerung vollständig zurückbilden. Dies ist auf die relativ große Öffnung der direkten Hernie im Vergleich zur indirekten Hernie zurückzuführen. Dies erklärt auch die größere Neigung der indirekten Hernie, sich zu strangulieren, und dass ihr Defekt nicht immer tastbar ist. Bei einer direkten Hernie kann der Defekt oberhalb des Schambeinhöckers tastbar sein.
Direkte Hernien werden immer erworben und sind bei Kindern selten. Sie treten häufiger bei Männern auf.
Bei der Operation verläuft die direkte Hernie medial zu den inferioren epigastrischen Gefäßen, während die indirekte Hernie seitlich zu diesen verläuft.
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