Schlaf und Fettleibigkeit

Schlaf und Fettleibigkeit

Eine unzureichende Schlafdauer wird zunehmend als ein wichtiger Risikofaktor für Fettleibigkeit erkannt (1):

• Die Kohortenschlafdauer wurde in zahlreichen epidemiologischen Studien mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.
  • solche Assoziationsstudien können jedoch keinen Kausalitätsnachweis erbringen
  • Klinische Interventionsstudien hingegen können Aufschluss über einen kausalen Effekt der Schlafdauer auf Marker der Gewichtszunahme geben: Energieaufnahme und Energieaufwand
    • eine randomisierte kontrollierte Studie (n=80 Erwachsene, gewohnheitsmäßiger Schlaf <6,5 Std./Nacht) ergab, dass eine zweiwöchige Intervention zur Verlängerung der Schlafdauer (SE) (Verlängerung der Schlafzeit auf 8,5 Std.) die tägliche Energieaufnahme um etwa 270 kcal im Vergleich zur Kontrollgruppe reduzierte (p<0,001)(2)
      • keine signifikante Auswirkung auf den Gesamtenergieverbrauch, aber Gewichtsabnahme in der SE-Gruppe
      • Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbesserung und Aufrechterhaltung einer angemessenen Schlafdauer das Gewicht reduzieren könnte und eine praktikable Intervention für Adipositas-Präventions- und Gewichtsreduktionsprogramme darstellt.

Referenz:

1. St-Onge MP. Zusammenhang zwischen Schlaf und Fettleibigkeit: zugrunde liegende Mechanismen und Konsequenzen für die Behandlung. Obes Rev.. 2017;18(suppl. 1):34-39. doi:10.1111/obr.12499
2. Tasalii E, Wroblewski K, Kahn E, Kilkus J, Schoeller DA. Auswirkung einer Schlaferweiterung auf die objektiv bewertete Energieaufnahme bei Erwachsenen mit Übergewicht in einer realen Umgebung: Eine randomisierte klinische Studie. JAMA Intern Med. 2022;182(4):365-374. doi:10.1001/jamainternmed.2021.8098