Es handelt sich um eine chronische Durchfallerkrankung, die durch den geißelartigen Protozoenparasiten Giardia spp. Giardia duodenalis (syn. Giardia lamblia; syn. Giardia intestinalis) verursacht wird, der sich im Dünndarm festsetzt, aber nicht in diesen eindringt.
Diese Krankheit geht mit einer Malabsorption, insbesondere von Kohlenhydraten und Fett, einher. Sie äußert sich in chronisch anhaltendem oder wiederkehrendem Durchfall mit sehr ekelhaften Stühlen, Blähungen und Gewichtsverlust. Bei Kindern kann es aufgrund eines Mangels an fettlöslichen Vitaminen zu einer Gedeihstörung kommen.
Zusammenfassung:
Reservoir:
- Gastrointestinaltrakt von Menschen und Tieren
Epidemiologie
- Fälle können mit kürzlichen Auslandsreisen in Verbindung gebracht werden
- Familiencluster sind häufig
Übertragung:
- Fäkal-orale Übertragung durch direkten oder indirekten Kontakt mit den Fäkalien infizierter Menschen oder Tiere:
- Übertragung von Mensch zu Mensch ist häufig, insbesondere innerhalb von Familien/Haushalten
- Übertragung durch Wasser, einschließlich Schwimmen in kontaminiertem Freizeitwasser
- direkter Kontakt mit infizierten Tieren
- lebensmittelbedingte Übertragung
- sexuelle Übertragung, insbesondere bei MSM
- direkter Kontakt mit infizierten Tieren (selten)
- Ausbrüche wurden mit infizierten Lebensmittelanwendern, Trinkwasser und Schwimmbädern in Verbindung gebracht
Inkubationszeit:
- Normalerweise 5-16 Tage (Median 7-10 Tage); Extremwerte von 1-28 Tagen berichtet
Infektiosität:
- während der Symptomatik und bis zu 2 Wochen nach Abklingen der Symptome
- Nach Abklingen der Symptome sinkt das Risiko einer Übertragung auf andere, aber die Zysten werden auch nach Abklingen der Symptome weiter ausgeschieden. Da die Zysten gegen den normalen Chlorgehalt in Schwimmbädern resistent sind, sollten Betroffene 2 Wochen nach Abklingen der Symptome nicht schwimmen gehen, da die Möglichkeit besteht, dass sie die Schwimmbadumgebung kontaminieren und eine Weiterübertragung verursachen.
Anmerkungen:
- Zysten sind mäßig resistent gegen die in der Trinkwasseraufbereitung und in Schwimmbädern übliche Chlorung
Referenz:
- PHE (2019). Empfehlungen für das Public Health Management von Magen-Darm-Infektionen