Die Diagnose der Ursache einer Blutung des unteren G.I. anhand des klinischen Befundes ist nicht hinreichend genau, weshalb spezielle Untersuchungen besonders wichtig sind.
Das folgende Protokoll kann hilfreich sein:
- Nasogastralsondenaspirat: zum Nachweis einer massiven Blutung im oberen GI - eine Blutung im unteren GI mit hämodynamischer Instabilität kann auf eine Blutungsquelle im oberen GI hinweisen (1)
- Sigmoidoskopie: 10 % der Blutungen im unteren GI treten in Reichweite eines Sigmoidoskops auf.
Wenn die Sigmoidoskopie negativ ist:
- Dickdarmspiegelung:
- diese sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden
- Notfallvorbereitung des Darms durch Verabreichung von 500 ml 10%igem Mannitol, 10 mg Metoclopramid und reichlich Wasser; eine Alternative ist Picolax
- eine Beobachtung sollte in 2-3 Stunden möglich sein
Wenn die Koloskopie negativ ausfällt, ist Folgendes zu erwägen:
- Technetium-Szintiskan:
- gut geeignet zur Lokalisierung einer Läsion
- Die anschließende Behandlung würde eine Arteriographie und/oder eine Operation umfassen.
- Mesenterialangiographie:
- ein empfindlicher Test, wenn die Blutung lebhaft ist, d. h. > 1-2 ml/min
Referenz:
- Oakland K, Chadwick G, East JE, et al. Diagnose und Behandlung akuter unterer gastrointestinaler Blutungen: Leitlinien der British Society of GastroenterologyGut 2019;68:776-789.