Kann IgE-vermittelt oder nicht IgE-vermittelt sein:
IgE-vermittelte allergische Reaktion auf Milcheiweiß
- IgE-vermittelte Reaktionen treten in der Regel unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme auf.
- IgE-vermittelte Reaktionen treten sofort auf und erfordern nur die Aufnahme einer kleinen Menge eines Lebensmittels, was eine rasche Identifizierung der allergenen Lebensmittel ermöglicht - sie beinhalten die Produktion spezifischer IgE-Antikörper-Proteinmoleküle, die gegen das Lebensmittelprotein gerichtet sind. Es handelt sich um einen gut definierten Mechanismus, der relativ leicht zu diagnostizieren ist, indem man eine Kombination aus klinischer Anamnese und validierten Tests wie Hautpricktests und spezifischen IgEs verwendet.
Nicht-IgE-vermittelte allergische Reaktion auf Milcheiweiß
- Nicht-IgE-vermittelte allergische Reaktionen auf Milcheiweiß treten verzögert auf und entwickeln sich erst nach bis zu 72 Stunden, sind aber immer noch am Immunsystem beteiligt (1) - daher ist die Identifizierung verdächtiger Lebensmittel oft schwierig. Der Mechanismus ist unklar, die Diagnose ist schwieriger und es gibt keine validierten Tests zur Bestätigung einer solchen allergischen Reaktion.
- Symptome einer nicht durch IgE vermittelten Erkrankung werden häufig fälschlicherweise als Intoleranzsymptome bezeichnet, wobei entweder die Begriffe Laktoseintoleranz oder 'Milchunverträglichkeit' (2)
Referenz:
- NHS Fife. Diagnose und Behandlung von Säuglingen mit vermuteter Kuhmilchproteinallergie. Ein Leitfaden für medizinisches Fachpersonal in der Primärversorgung (Zugriff am 8.3.2020)
- Walsh J et al. Differentiating milk allergy (IgE and non-IgE mediated) from lactose intolerance: understanding the underlying mechanisms and presentations. Br J Gen Pract 2016; DOI: 10.3399/bjgp16X686521