Verzögerung des Zahndurchbruchs
Eine Verzögerung von bis zu 12 Monaten ist bei einem gesunden Kind möglicherweise weniger wichtig (1).
Der Zeitpunkt des Zahnens ist sehr unterschiedlich:
- Der erste Zahn eines Kindes bricht in der Regel zwischen dem 4. und 10. Lebensmonat durch, und mit 30 Monaten sind fast immer alle 20 Milchzähne vorhanden.
- Im Durchschnitt bricht also zwischen dem 6. und 30. Lebensmonat etwa ein Zahn pro Monat aus, was mit einem Zeitraum zusammenfällt, in dem Säuglinge bekanntermaßen häufig kleinere Krankheiten und rasche Entwicklungsveränderungen erleben (2). Die durchschnittlichen Daten für das Zahnen sind:
- untere zentrale Schneidezähne 5-7 Monate
- Monate obere zentrale Schneidezähne 6-8 Monate
- obere seitliche Schneidezähne 9-11 Monate
- untere zentrale Schneidezähne 10-12 Monate
- Eckzähne 16-20 Monate
- erste Backenzähne 12-16 Monate
- zweite Backenzähne 20-30 Monate (3)
- Einige Kinder (1 %) bekommen ihren ersten Zahn vor dem Alter von vier Monaten und weitere 1 % nach dem Alter von 12 Monaten (3).
- bei einigen Kindern sind die Zähne bereits bei der Geburt vorhanden (Geburtszähne) oder entwickeln sich im ersten Lebensmonat (Neugeborenenzähne) (3)
Zu den Ursachen für Verzögerungen gehören:
- lokale Verzögerungen - Zahn in der Durchbruchsphase, unzureichender Platz im Zahnbogen oder eine Zahninfektion
- iatrogene Ursachen - zytotoxische Therapie, Strahlentherapie?
- ungewöhnliche oder seltene systemische Ursachen
- Down-Syndrom
- Cleidokraniale Dysplasie
- angeborener Hypopituitarismus
- angeborene Hypothyreose (1)
- infantile Rachitis
- Gärtner-Syndrom (4)
Eine Verzögerung des Zahndurchbruchs von bis zu 12 Monaten kann bei einem ansonsten gesunden Kind von geringer oder gar keiner Bedeutung sein (5)
- Verzögerungen resultieren oft aus lokalen Faktoren wie einem Zahn im Durchbruchspfad, unzureichendem Platz im Zahnbogen oder einer Zahninfektion
- Ektopische Positionierung und Impaktion betreffen am häufigsten die dritten Molaren, die zweiten Prämolaren und die Eckzähne, möglicherweise weil diese Zähne als letzte durchbrechen.
Wenn ein Kind im Alter von 18 Monaten noch keine Anzeichen für einen Zahndurchbruch zeigt, gilt dies als verzögert und erfordert weitere Untersuchungen, um mögliche gesundheitliche oder entwicklungsbedingte Probleme auszuschließen.
Referenz:
- Holt R et al. ABC der Mundgesundheit. Mundgesundheit und Krankheit. BMJ. 2000;320(7250):1652-1655
- Sarrell M et al. Überzeugungen von Eltern und medizinischem Personal über das Zahnen von Säuglingen. Patientenaufklärung und -beratung 2005; 57 (1): 122-125
- Ashley MP. Persönliche Ansicht: Es ist nur das Zahnen... Ein Bericht über die Mythen und modernen Ansätze zum Zahnen. Britisches Zahnärzteblatt 2001;1914-8
- Ashley MP. Persönliche Ansicht: It's only teething... Ein Bericht über die Mythen und modernen Ansätze zum Zahnen. Britisches Zahnärzteblatt 2001;1914 - 8
- Holt R, Roberts G, Scully C. Mundgesundheit und Krankheit. West J Med. 2001 Mar;174(3):199-202.