Verfahren zur Überprüfung von Arzneimitteln bei der Behandlung einer möglichen Polypharmazie
KRITERIEN/ÜBERLEGUNGEN | PROZESS/LEITFADEN | Referenzen / Weiterführende Literatur oder Beispiele | |
1 | Gibt es eine gültige und aktuelle Indikation? Ist die Dosis angemessen? | Identifizieren Sie das Medikament und prüfen Sie, ob es eine gültige und aktuelle Indikation für diesen Patienten hat, indem Sie sich auf die lokale Arzneimittelliste beziehen. Prüfen Sie, ob die Dosis angemessen ist (Über- oder Unterdosierung?) | z. B. PPI - verwenden Sie die Mindestdosis zur Kontrolle der Magen-Darm-Symptome - Risiko von C. diff. und Frakturen z. B. Langzeit-Antibiotika |
2 | Verhindert das Medikament eine rasche symptomatische Verschlechterung? | Ist das Arzneimittel für die Verhinderung einer raschen symptomatischen Verschlechterung wichtig/essentiell? Wenn ja, sollte es in der Regel weiter eingenommen oder nur auf Anraten eines Spezialisten abgesetzt werden. | z. B. Medikamente gegen Herzinsuffizienz und Parkinson-Krankheit haben einen hohen täglichen Nutzen und erfordern bei einer Änderung der Dosierung die Mitwirkung eines Spezialisten. z. B. Digoxin |
3 | Erfüllt das Medikament eine wesentliche Ersatzfunktion? | Wenn das Medikament eine lebenswichtige Ersatzfunktion erfüllt, sollte es weiterhin verabreicht werden. | z. B. Thyroxin und andere Hormone |
4 | Berücksichtigen Sie die Arzneimittelsicherheit Verursacht das Arzneimittel:
| Ein kontraindiziertes Medikament oder eine Medikamentengruppe mit hohem Risiko? Absetzen dringend erwägen Schlechte Verträglichkeit bei gebrechlichen Patienten? Absetzen erwägen Besondere Nebenwirkungen? Absetzen in Betracht ziehen | |
5 | Wirksamkeit des Arzneimittels bei dieser Gruppe/Person berücksichtigen? | Bei Arzneimitteln, die nicht unter die obigen Schritte 1 bis 4 fallen, vergleichen Sie das Arzneimittel mit dem "Drug Effectiveness Summary", das auf eine Einschätzung der Wirksamkeit abzielt. | |
6 | Sind die Form des Medikaments und das Dosierungsschema angemessen? Gibt es eine kostengünstigere Alternative ohne Beeinträchtigung der Patientenversorgung? | Ist das Arzneimittel in einer Form, die der Patient einnehmen kann, in der am besten geeigneten Form und mit der am wenigsten belastenden Dosierungsstrategie bereitgestellt? Ist der Patient bereit, das Medikament einzunehmen? Die UKMI-Leitlinien zur Auswahl von Arzneimitteln für Patienten, die keine festen oralen Darreichungsformen schlucken können, sollten beachtet werden. | Die Stabilität von Medikamenten sollte berücksichtigt werden. Stellen Sie sicher, dass Änderungen dem Apotheker des Patienten mitgeteilt werden: Würde dieser Patient von einem chronischen Medikamentenservice profitieren? |
7 | Liegt Ihnen das Einverständnis des Patienten/Betreuers/Vertreters vor? | Nachdem alle Arzneimittel die Schritte 1 bis 6 durchlaufen haben, entscheiden Sie gemeinsam mit dem Patienten/Betreuer/Vollmachtgeber, welche Arzneimittel eine ausreichend starke Wirkung haben, um eine Fortsetzung/Absetzung in Betracht zu ziehen. |
Ausführliche Informationen finden Sie dann unter Kurzanleitung zur Polypharmazie für Kliniker Oktober 2012
Anmerkungen:
Referenz:
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