wurde erstmals 1988 als ein Syndrom beschrieben, das bei Mädchen und jungen Frauen im Teenageralter auftritt (1)
ist gekennzeichnet durch eine große Blasenkapazität, verminderte Empfindung, erhöhten maximalen Harnröhrenverschlussdruck und Detrusor-Unteraktivität (2)
wird nur bei hormonell aktiven Frauen zwischen Menarche und Menopause beschrieben, nie bei Männern, mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen 20 und 30 Jahren
epidemiologische Studien schätzen, dass die Inzidenz bei jungen Frauen zwischen 3 Fällen pro 100.000 pro Jahr und 0,3 % liegt, nachdem andere Ursachen wie postoperative, postpartale, gynäkologische, urologische, rektale und psychiatrische Ursachen ausgeschlossen wurden (2)
charakterisiert durch chronischen Harnverhalt mit der Vorgeschichte einer Vollnarkose aus unterschiedlichen Gründen, längerem Opiatgebrauch oder einer Entbindung
die meisten Patienten weisen in ihrer Anamnese ein auslösendes medizinisches Ereignis auf, wie z. B. gynäkologische Operationen oder andere chirurgische Eingriffe, Entbindungen und akute medizinische Erkrankungen (2)
Pathognomonische klinische Anzeichen sind (1):
ungeklärter Harnverhalt von mehr als 1 Liter sterilem Urin bei Katheterisierung,
eine unempfindliche Blase mit Verlust des Entleerungsdrangs und
keine Hilfe beim Anspannen, schlechte Verträglichkeit des sauberen intermittierenden Selbstkatheterismus
Schwierigkeiten beim Selbstkatheterismus werden typischerweise als ein Gefühl beschrieben, als würde der Katheter in der Blase gepackt", während er aus der Blase gezogen wird
die Ätiologie des Fowler-Syndroms bleibt unklar (2)
bei etwa 50 % der Patientinnen besteht ein Zusammenhang mit polyzystischen Eierstöcken oder Endometriose
die funktionelle Retention wird durch einen Spasmus des äußeren Harnröhrenschließmuskels (EUS) verursacht, der auf einen Teufelskreis aus autonomer Erregung der Schließmuskelzellen und fehlender Entspannung zurückzuführen ist
Auf die EUS-Hyperaktivität folgt eine asensible und hypotone Blase mit dauerhaftem Verlust der Fähigkeit zur Blasenentleerung
Referenz:
Trachta J, Wachter J, Kriz J. Chronischer Harnverhalt aufgrund des Fowler-Syndroms. European J Pediatr Surg Rep. 2018 Jan;6(1):e77-e80. doi: 10.1055/s-0038-1672147. Epub 2018 Oct 18. PMID: 30473987; PMCID: PMC6193800.
Szymanski JK et al. Fowler's Syndrome-The Cause of Urinary Retention in Young Women, Often Forgotten, but Significant and Challenging to Treat. Int J Environ Res Public Health. 2021 Mar 23;18(6):3310. doi: 10.3390/ijerph18063310. PMID: 33806865; PMCID: PMC8005021.
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