Eine bimanuelle Untersuchung sollte durchgeführt werden, um eine offene Invasion oder eine Eierstock- oder Gebärmuttermasse auszuschließen.
Ein Spekulum wird eingeführt, um den Gebärmutterhals freizulegen, der dann mit dem Kolposkop untersucht wird. Eine Vergrößerung von x5-x25 ist möglich.
Das Vorhandensein von CIN wird wie folgt beurteilt:
- direkte Beleuchtung - dadurch können Entzündung, Infektion, Leukoplakie, Kondylom oder Invasion diagnostiziert werden
- Beleuchtung mit einem Grünfilter - dadurch werden die für CIN typischen Gefäßmuster hervorgehoben:
- Mosaik- und punktförmige Muster deuten auf CIN hin
- atypische, bizarre Gefäße deuten auf CIN oder Mikroinvasion (MI) hin
- Färbung mit 5 %iger Essigsäure - dadurch wird das Protein im Zytoplasma und in den Zellkernen koaguliert, so dass das Licht nicht durch Bereiche mit hoher Kerndichte dringen kann, die dadurch weiß erscheinen. Essigweiße Veränderungen können auf Folgendes hindeuten:
- HPV, CIN, glanduläre intraepitheliale Neoplasie oder MI
- Schillertest - normales reifes Plattenepithel von Vagina und Gebärmutterhals enthält Glykogen und färbt mit Jod braun. Nicht anfärbende Bereiche - Schiller-positiv oder Jod-negativ - können auf CIN oder MI hindeuten. Der Test ist jedoch nicht spezifisch; gutartige Erkrankungen des Gebärmutterhalses wie Ektropium, Atrophie, nicht bösartige Geschwüre und säulenförmiges Epithel färben ebenfalls nicht an.