Ungeplante vaginale Blutungen
Unter ungeplanten vaginalen Blutungen versteht man Blutungen, die außerhalb der normalen Menstruation (nicht menstruell) oder der regelmäßigen Entzugsblutung im Zusammenhang mit der kombinierten oralen Kontrazeptivapille auftreten (1).
- Ungeplante vaginale Blutungen werden unter dem Oberbegriff "abnormale uterine Blutungen (AUB)" unter unregelmäßigen nicht-menstruellen Blutungen zusammengefasst.
- Ungeplante Blutungen umfassen sowohl intermenstruelle Blutungen (IMB) als auch postkoitale Blutungen (PCB)
- IMB und PCB sind keine Diagnosen, sondern Symptome, die eine weitere Beurteilung erfordern
- Die Unterscheidung der beiden Erkrankungen ist schwierig, da sie häufig gemeinsam auftreten.
- Bei der Untersuchung einer Frau mit unregelmäßigen Blutungen sollten beide Erkrankungen in Betracht gezogen werden.
- Unregelmäßige Blutungen, die bei der Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln auftreten, werden im Allgemeinen als Durchbruchblutungen bezeichnet.
- Dieses Symptom kann zusammen mit anderen Menstruationsstörungen auftreten, z. B. mit starken Menstruationsblutungen (wenn diese durch Myome oder Endometriumpolypen verursacht werden) oder mit starken Menstruationsblutungen unbekannter Ursache (formell als dysfunktionale Blutungen bezeichnet) (1,2)
Ungeplante vaginale Blutungen lösen häufig Angst und Besorgnis aus, da sie mit gynäkologischen Krebserkrankungen, insbesondere Gebärmutterhals- und Gebärmutterschleimhautkrebs, in Verbindung gebracht werden (1).
Es wurden mehrere Ursachen für ungeplante Blutungen beschrieben, von denen einige vor allem intermenstruelle Blutungen verursachen, während andere zu postkoitalen Blutungen führen, obwohl es eine erhebliche Überschneidung gibt (1).
- Die Ursachen sind in der Regel altersabhängig;
- bei jungen Frauen (<35 Jahre) in der Regel durch die Verwendung von Verhütungsmitteln, insbesondere von Gestagenen, verursacht, während bösartige Erkrankungen selten sind
- bei älteren Frauen ist die Wahrscheinlichkeit eines Gebärmutterhals- oder Endometriumkarzinoms hoch, ebenso wie bei anderen Erkrankungen wie Uterusmyomen und Polypen (1)
Referenz:
- Lumsden MA, Gebbie A, Holland C. Managing unscheduled bleeding in non-pregnant premenopausal women. BMJ. 2013;346:f3251.
- The Royal Australian and New Zealand College of Obstetricians and Gynaecologists 2015. Untersuchung von intermenstruellen und postkoitalen Blutungen