Die Standardbehandlung im Frühstadium besteht in der radikalen Entfernung des Primärtumors mit Sentinel-Lymphknoten-Biopsie und/oder inguinaler Lymphadenektomie.
Fortgeschrittene Erkrankungen werden häufig mit adjuvanter/neoadjuvanter Strahlen- und/oder Chemotherapie behandelt.
Zu den chirurgischen Therapieoptionen gehören:
- Stadium IA, lokal begrenztes Plattenepithelkarzinom der Vulva. Mikroinvasive Karzinome (<2 cm Größe und <1 mm stromale Invasion) werden mit einer breiten lokalen Exzision mit einem freien Rand von mindestens 1 cm behandelt. Lokalrezidive und Lymphknotenmetastasen sind bei diesen Karzinomen selten, daher wird eine Lymphadenektomie im Allgemeinen nicht als Teil des vorbereitenden chirurgischen Verfahrens empfohlen.
- Krebserkrankungen der Stadien IB und II wurden mit einer radikalen Vulvektomie mit beidseitiger inguinofemoraler Lymphadenektomie (der En-bloc-'Butterfly'- oder 'Long Horn'-Resektion) behandelt
- Die radikale Vulvektomie wird im Allgemeinen durch eine radikale, breite lokale Exzision (1-2 cm Rand) des Primärtumors ersetzt.
- eine beidseitige chirurgische Untersuchung der inguinofemoralen Lymphknoten ist bei Patienten mit Tumoren von mehr als 2 cm Durchmesser und mehr als 5 mm Tiefe, positiven ipsilateralen Knoten und mittig oder beidseitig gelegenen Läsionen erforderlich
- wenn die Knoten klinisch positiv sind, wird empfohlen, eine vollständige Lymphadenektomie zu vermeiden, da eine vollständige Dissektion der Leiste mit anschließender Strahlentherapie zu einem schweren Lymphödem führen kann
- Die radikale Vulvektomie in Kombination mit einer teilweisen oder vollständigen Exenteration des Beckens bleibt eine Option für Patienten mit lokal fortgeschrittenen und klinisch resektablen Läsionen.
Die relativen Vorteile der exenterativen Operation müssen sorgfältig abgewogen werden, da die meisten Patientinnen älter sind. Die Sterblichkeit bei radikalen Eingriffen kann bis zu 13 % betragen. Die Morbidität ist hauptsächlich auf Blutungen und Sepsis zurückzuführen.
Die Strahlentherapie wird trotz der relativen Strahlenunempfindlichkeit des Vulvakarzinoms seit vielen Jahren als Ergänzung zur Operation eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass die Kombination von Strahlentherapie und radikaler Vulvektomie bei der Behandlung fortgeschrittener oder rezidivierender Erkrankungen eine bessere Prognose hat als eine exenterative Sugeration und radikale Vulvektomie.
Vor der Behandlung kann eine Chemotherapie durchgeführt werden, um den Tumor zu verkleinern.
- Chemotherapie - Mitomycin und Fluorouracil
- Die Rolle der Chemotherapie bei der Behandlung von Patientinnen mit invasivem Plattenepithelkarzinom der Vulva ist nach wie vor begrenzt; allerdings wurde die Chemotherapie in den letzten zwei Jahrzehnten schrittweise in die Behandlungsmodalitäten integriert
- Forscher haben die neoadjuvante Chemobestrahlung bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Vulvakarzinom untersucht, um sie operabel zu machen oder die Radikalität des chirurgischen Eingriffs zu verringern
- Die am häufigsten verwendeten Medikamentenkombinationen mit Bestrahlung sind 5-Fluorouracil (5-FU)/Cisplatin und 5-FU/Mitomycin C. Die häufigste Toxizität, die bei diesen Behandlungen festgestellt wurde, war die Hauttoxizität durch die Strahlenkomponente.
Anmerkungen:
- Die Diagnose von Vulvakrebs wird durch Biopsie gestellt
- Bei fortgeschrittenen Primärläsionen können Zystourethroskopie, Proktoskopie und bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Positronenemissionstomographie (PET) zur Unterstützung des Stagings eingesetzt werden, die bei der präoperativen Diagnose von Metastasen hilfreich sein können und sensitiver sind als die körperliche Untersuchung.
- Lymphknotenmetastasen sind der wichtigste prognostische Faktor, und die PET-CT hat sich als relativ unempfindliches, aber hochspezifisches Verfahren zur Vorhersage von Lymphknotenmetastasen erwiesen.
Referenz: