Ein Wiederauftreten der vulvovaginalen Candidose ist besonders wahrscheinlich, wenn prädisponierende Faktoren wie eine antibakterielle Therapie, Schwangerschaft, Diabetes mellitus oder möglicherweise die Einnahme oraler Kontrazeptiva vorliegen (1)
- Reservoire der Infektion können ebenfalls zu einer Rekontamination führen und sollten behandelt werden; dazu gehören andere Hautstellen wie die Zehen, Nagelbetten und der Nabel sowie der Magen-Darm-Trakt und die Harnblase
- Der Partner kann ebenfalls die Quelle einer erneuten Infektion sein und sollte, wenn er Symptome zeigt, gleichzeitig mit einer topischen Imidazol-Creme behandelt werden.
Die Behandlung gegen Candida muss bei rezidivierender vulvovaginaler Candidose möglicherweise um 6 Monate verlängert werden.
Einige alternative empfohlene Schemata sind (1):
- Zunächst Fluconazol oral 150 mg alle 72 Stunden für 3 Dosen, dann 150 mg einmal wöchentlich für 6 Monate;
- zunächst intravaginale Anwendung eines topischen Imidazols für 10-14 Tage, dann Clotrimazol vaginal 500 mg Pessar einmal pro Woche für 6 Monate;
- zunächst intravaginale Anwendung eines topischen Imidazols für 10-14 Tage, dann Itraconazol durch den Mund 50-100 mg täglich für 6 Monate.
Die Leitlinien von Public Health England besagen:
Bei wiederkehrender vaginaler Candidose
- Fluconazol (Induktion/Erhaltung)
- 150 mg alle 72 Stunden für 3 Dosen DANN 150 mg einmal pro Woche
Eine systematische Übersichtsarbeit hat gezeigt, dass eine wöchentliche Behandlung mit Fluconazol (150 mg) über einen Zeitraum von sechs Monaten wirksam gegen rezidivierende vulvovaginale Candidose ist (2).
Patientinnen mit rezidivierendem Vaginalsoor können zu Selbsthilfemaßnahmen beraten werden. Dazu können gehören:
- Wenn ein Reservoir von Organismen im Darm vorhanden ist, sollte eine Behandlung mit oralen Antimykotika zur Behandlung der Darminfektion in Betracht gezogen werden.
- Behandlung des männlichen Sexualpartners (die Behandlung erfolgt gleichzeitig)
- Vermeidung von auslösenden Faktoren, z. B. eng anliegende Kleidung,
- Verwendung von Naturjoghurt (oral eingenommen oder intravaginal verabreicht) - die Bakterien im Joghurt bewirken offenbar pH-Veränderungen in der Vagina, die das Wachstum von Candida hemmen
- Diabetes muss ausgeschlossen werden
- ein großer Teil der vulvovaginalen Candidiasis bei Diabetes ist auf nicht-albicans Candida-Arten wie C. glabrata zurückzuführen (3)
- Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Diabetikerinnen mit vulvovaginaler Candidose durch C. glabrata schlecht auf Azole ansprechen.
Referenz:
- BNF (Juni 2021).
- Rosa MI et al. Weekly fluconazole therapy for recurrent vulvovaginal candidiasis: a systematic review and meta-analysis. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2013 Apr;167(2):132-6.
- Ray D et al. Prevalence of Candida glabrata and its response to boric acid vaginal suppositories in comparison with oral fluconazole in patients with diabetes and vulvovaginal candidiasis. Diabetes Care. 2007 Feb;30(2):312-7.
- Public Health England (Juni 2021). Umgang mit häufigen Infektionen: Leitfaden für die Primärversorgung