Behandlung von Anosmie in der Primärversorgung
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Behandlung (1,2):
- Zu den Indikationen für eine Überweisung an die Sekundärversorgung gehören Patienten mit "Red-Flag"-Symptomen oder einer olfaktorischen Dysfunktion über 6 Wochen (1)
- Red-Flag-Symptome für eine olfaktorische Dysfunktion sind (1):
- einseitige nasale Symptome
- Blutungen
- Verkrustung/Schabung in der Nasenhöhle
- Kakosmie (wahrgenommener übelriechender Geruch)
- orbitale Symptome (Schwellungen, visuelle Symptome oder Ophthalmoplegie)
- starke frontale Kopfschmerzen
- frontale Schwellungen
- das Auftreten eines neuen neurologischen/meningitischen Symptoms
- wenn die Symptome jedoch mit Symptomen einer COVID-19-Infektion übereinstimmen
- sollte eine Überweisung nach 3 Monaten erfolgen, um ein spontanes Abklingen zu ermöglichen
- Auch wenn ein Patient ein atypisches Krankheitsbild aufweist oder auf die Erstbehandlung nicht angesprochen hat, wäre dies ein Hinweis auf eine Überweisung an die Sekundärversorgung.
- Red-Flag-Symptome für eine olfaktorische Dysfunktion sind (1):
Die Behandlung hängt von der Ursache ab
- in der Primärversorgung stehen die meisten Ursachen im Zusammenhang mit einer primären Nasenpathologie (z. B. chronische Rhinosinusitis, allergische Rhinitis, akute Sinusitis)
- intranasale Kortikosteroide in Verbindung mit krankheitsspezifischen Behandlungen sind die Hauptstütze der Behandlung
- bei einer Anosmie, die länger als 2 Wochen anhält, sollte ein Versuch mit intranasalen Kortikosteroiden eingeleitet werden
- kann nach Ermessen des Arztes durch eine Behandlung mit stärkeren Steroidtropfen und Nasenspülungen mit Kochsalzlösung ergänzt werden
- Orale Kortikosteroide können bei chronischer Rhinosinusitis zu einer Besserung der Geruchsstörungen führen; auch bei postviraler Anosmie ist eine gewisse Besserung möglich (obwohl die Beweise in diesem Fall weniger überzeugend sind)
- Empfehlungen für die Behandlung der COVID-19-assoziierten Anosmie (1)
- Bei anhaltenden Symptomen ist eine kurze Behandlung mit hochdosierten oralen Steroiden nach 2 Wochen in Erwägung zu ziehen, nachdem andere COVID-19-bedingte Symptome abgeklungen sind.
- wenn Anosmie als idiopathisch oder postviral vermutet wird, wurden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel vorgeschlagen
- Dazu gehören Zink, Alpha-Liponsäure, Vitamin A und Omega-Fettsäuren.
- Die Beweise für ihre Wirksamkeit sind dürftig und sprechen nicht für ihre Verwendung.
- die weitere Bildgebung erfolgt über die Sekundärversorgung
- Bei Verdacht auf eine Ursache kann z. B. eine MRT durchgeführt werden, um intrakranielle Pathologien wie Tumore der vorderen Schädelgrube oder demyelinisierende Erkrankungen auszuschließen.
- Wenn keine chirurgische Behandlung erforderlich ist und die medikamentöse Behandlung versagt hat, ist eine Überweisung an eine spezielle Geruchsklinik zur Geruchsumschulung angezeigt.
Referenz:
- Deutsch PG et al. Anosmia: an evidence-based approach to diagnosis and management in primary care British Journal of General Practice 2021; 71: 135-138. DOI: https://doi.org/10.3399/bjgp21X715181
- Boesveldt S et al. Anosmia- A Clinical Review Chem Senses. 2017 Sep; 42(7): 513-523.
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