Neubewertung von Kindern mit Otitis media mit Erguss (OME)
Die formelle Beurteilung von OME sollte Folgendes umfassen:
- eine klinische Untersuchung mit Schwerpunkt auf:
- Otoskopie
- allgemeiner Gesundheitszustand der oberen Atemwege
- allgemeiner Entwicklungsstand
- Hörtest
- Tympanometrie
- Der Arzt sollte bei der Beurteilung eines Kindes mit OME die gleichzeitig bestehenden Ursachen für eine Schwerhörigkeit (z. B. sensorineurale, permanente konduktive und nichtorganische Ursachen) berücksichtigen und entsprechend behandeln.
NICE-Statement in Bezug auf Neubeurteilung von Kindern mit Otitis media mit Erguss (OME):
- Bei beidseitiger OME (in beiden Ohren) mit Hörverlust sollte das Gehör nach 3 Monaten erneut untersucht werden. Bei einseitiger OME (in einem Ohr) mit Hörverlust ist eine erneute Beurteilung des Hörvermögens nach 3 Monaten zu erwägen.
- Beratung zu Strategien, um die Auswirkungen des Hörverlusts sowohl zu Hause als auch im schulischen Umfeld zu minimieren*.
- Eltern und Betreuer über Möglichkeiten zu beraten, wie sie ihr Kind mit OME und Hörverlust unterstützen können, auch in Bildungseinrichtungen, z. B. durch:
- beim Sprechen in der Nähe des Kindes sind und ihm zugewandt sind
- Hintergrundgeräusche minimieren
- visuelle Hilfsmittel verwenden
- den Lehrer darüber informieren, dass das Kind an OME leidet, und fragen, ob in der Schule Anpassungen vorgenommen werden können, um zu helfen (z. B. die oben genannten Schritte unternehmen und das Kind in der Nähe des vorderen Teils der Klasse sitzen lassen)
- Vorbereitung des Kindes auf Interventionen und laufende Betreuung
- Bei Kindern mit Hörproblemen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, sollte eine frühere Intervention als die Wiederholungsuntersuchung nach drei Monaten in Erwägung gezogen werden (siehe die Abschnitte über die Behandlung von Hörverlust, nicht-chirurgische Behandlung von OME und chirurgische Behandlung von OME).
- bei der 3-monatigen audiologischen Wiederholungsuntersuchung:
- Wenn OME vorhanden ist, aber keine Hörminderung vorliegt, entlassen. Sollten sich in Zukunft Bedenken hinsichtlich des Hörvermögens ergeben, empfehlen Sie den Eltern und Betreuern, eine erneute Untersuchung durch den an der Betreuung ihres Kindes beteiligten audiologischen Dienst zu veranlassen
- wenn ein einseitiger Hörverlust vorliegt:
- Fortsetzung der oben genannten Strategien * aund
- eine erneute Überprüfung des Hörvermögens nach weiteren 3 Monaten oder
- wenn das Gehör das tägliche Leben oder die Kommunikation beeinträchtigt, dann siehe Abschnitte über die Behandlung von Hörverlust, nicht-chirurgische Behandlung von OME und chirurgische Behandlung von OME
- wenn ein beidseitiger Hörverlust vorliegt
- siehe Abschnitte über die Behandlung von Hörverlusten, die nicht-chirurgische Behandlung von OME und die chirurgische Behandlung von OME
Anmerkungen:
- Das NICE-Komitee
- stellte fest, dass Kinder mit einseitiger OME mit Hörverlust möglicherweise keine erneute Untersuchung nach 3 Monaten benötigen, da sie in einer normalen Hörumgebung ohne übermäßige Hintergrundgeräusche in der Regel gut hören und es keine signifikanten Auswirkungen auf die Kommunikation und Entwicklung des Kindes geben kann
- Der Ausschuss erkannte jedoch an, dass OME ein sich verändernder Zustand ist und dass einige Kinder zwischen einseitigem und beidseitigem OME schwanken können.
- Daher kam der Ausschuss überein zu empfehlen, dass bei Kindern mit beidseitigem OME mit Hörverlust das Gehör standardmäßig nach drei Monaten erneut untersucht werden sollte, bei Kindern mit einseitigem OME mit Hörverlust jedoch in Betracht gezogen werden sollte
- Wenn der Hörverlust bei der audiologischen Nachuntersuchung nach 3 Monaten einseitig ist, sollte eine erneute Untersuchung nach weiteren 3 Monaten in Betracht gezogen werden.
- Wenn jedoch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Hörverlusts auf das tägliche Leben und die Kommunikation bestehen, sollte eine frühere Behandlung des Hörverlusts in Betracht gezogen werden.
- Wenn der Hörverlust bei der audiologischen Nachuntersuchung nach 3 Monaten beidseitig ist, sollten Maßnahmen in Betracht gezogen werden, da bei diesen Kindern das Risiko negativer Auswirkungen auf ihre Entwicklung und Lebensqualität am größten ist.
Referenz: