Myelodysplasien sind letztlich tödlich. Der Tod tritt durch Blutungen, Infektionen, Umwandlung in AML oder transfusionsbedingte Eisenüberladung ein. Eine Remission tritt in weniger als der Hälfte der Fälle auf und ist in der Regel nur von kurzer Dauer.
Das Risiko einer leukämischen Transformation ist hoch:
- 5-10 % bei refraktärer Anämie und bei refraktärer Anämie mit beringten Sideroblasten
- 40-50 % bei refraktärer Anämie mit Blastenüberschuss
- 100% bei refraktärer Anämie mit überschüssigen Blasten in der Transformation
Die mediane Überlebenszeit nach der Diagnose beträgt:
- 3-5 Jahre bei refraktärer Anämie und bei refraktärer Anämie mit Ringsideroblasten
- 1-2 Jahre bei refraktärer Anämie mit Blastenüberschuss und bei chronischer myelomonozytärer Leukämie
- weniger als 1 Jahr bei refraktärer Anämie mit Blastenüberschuss in der Transformation
Schlechte prognostische Faktoren für das Überleben:
- mehr als 5% Blastenzellen im Knochenmark
- sehr niedrige Blutwerte
- Patienten mit Anomalien von Chromosom 5 oder 7 haben eine besonders schlechte Prognose. Bestimmte Untergruppen, wie z. B. Patienten mit einer interstitiellen Deletion von 5q, die mit refraktärer Anämie und Thrombozytose einhergehen, können mit einem relativ guten Ergebnis rechnen (2)
Referenz:
- Brandwein (1992). Myelodysplasie. Med. Int. 97.
- Jacobs RH, Cornbleet MA, Vardiman JW, et al. Prognostic implications of morphology and karyotype in myelodysplastic syndromes. Blut 1986; 67:1765-72