Kriterien für den Ausschluss einer Schwangerschaft, wenn eine Änderung der Empfängnisverhütung (oder der Beginn einer solchen) in Betracht gezogen wird
Ärztinnen und Ärzte können mit hinreichender Sicherheit davon ausgehen, dass eine Frau nicht schwanger ist, wenn eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sind und keine Symptome oder Anzeichen einer Schwangerschaft vorliegen:
- Sie hatte seit Beginn ihrer letzten normalen (natürlichen) Menstruation, seit einer Geburt, einem Schwangerschaftsabbruch, einer Fehlgeburt, einer Eileiterschwangerschaft oder einer Gebärmutterentfernung wegen einer trophoblastischen Schwangerschaftserkrankung keinen Geschlechtsverkehr
- sie eine zuverlässige Verhütungsmethode korrekt und konsequent angewendet hat. (Um mit hinreichender Sicherheit feststellen zu können, dass eine Frau nicht schwanger ist, können Barrieremethoden zur Empfängnisverhütung als zuverlässig angesehen werden, sofern sie konsequent und korrekt bei jedem Geschlechtsverkehr angewendet wurden).
- sie sich innerhalb der ersten 5 Tage nach Einsetzen einer normalen (natürlichen) Menstruation befindet
- Sie ist weniger als 21 Tage postpartal (nicht stillende Frauen)*
- sie stillt vollständig, ist amenorrhoisch und weniger als 6 Monate postpartal*
- sie befindet sich innerhalb der ersten 5 Tage nach einem Schwangerschaftsabbruch, einer Fehlgeburt, einer Eileiterschwangerschaft oder einer Gebärmutterentfernung wegen einer trophoblastischen Schwangerschaftserkrankung
- sie hatte seit >21 Tagen keinen Geschlechtsverkehr und hat einen negativen hochempfindlichen Urin-Schwangerschaftstest (zum Nachweis von humanem Choriongonadotropin (hCG) in einer Größenordnung von
20 mIU/ml).
* Siehe UKMEC 2016 und FSRH-Leitlinie Empfängnisverhütung nach der Schwangerschaft für Empfehlungen zur Anwendung der kombinierten normonalen Empfängnisverhütung nach der Entbindung.
Ein negativer Schwangerschaftstest, sofern vorhanden, trägt zum Ausschluss einer Schwangerschaft bei, allerdings nur, wenn er >= 3 Wochen seit dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr (UPSI) liegt.
ANMERKUNG. Zusätzlich zu den oben genannten Bedingungen sollten Angehörige der Gesundheitsberufe auch prüfen, ob bei einer Frau das Risiko einer Schwangerschaft infolge eines ungeschützten Geschlechtsverkehrs innerhalb der letzten 7 Tage besteht.
Referenz:
- FSRH (Juli 2019). Kombinierte hormonelle Verhütung
- FSRH-Leitlinie (April 2015) Intrauterine Empfängnisverhütung
- Faculty of Sexual & Reproductive Healthcare. UK Selected Practice Recommendations for Contraceptive Use. 2002. http://www.fsrh.org/pdfs/archive/SelectedPracticeRecommendations2002.pdf
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