Die brusterhaltende Chirurgie (BCS) bezeichnet die Entfernung eines Brustkrebses mit klaren chirurgischen Rändern und wird auch als "Lumpektomie", "breite lokale Exzision", "partielle Mastektomie", "segmentale Resektion", "Tylektomie" oder "Quadrantektomie" bezeichnet.
Die derzeitigen Indikationen für BCS sind (1):
- a. Eine durch Biopsie nachgewiesene Diagnose von DCIS oder invasivem Brustkrebs, der klinisch als resektabel mit klaren Rändern und mit einem akzeptablen kosmetischen Ergebnis beurteilt wird.
Gegenwärtige Kontraindikationen für eine BCS sind (1):
- a. Frühe Schwangerschaft
- b. Multizentrischer Tumor, der 2 oder mehr Quadranten der Brust betrifft
- c. Diffuse bösartige/indeterminierte Mikroverkalkungen
- d. Entzündlicher Brustkrebs
- e. Anhaltend positive Ränder der Exzision
Als relative Kontraindikationen für eine BCS werden u. a. Kontraindikationen für eine RT (Strahlentherapie) (vorherige RT der Brust, Kollagen-Gefäßerkrankungen, krankhafte Fettleibigkeit und Nichtverfügbarkeit), eine sehr große Brust (so groß, dass eine RT der Brust technisch schwierig ist) und eine sehr große Tumorgröße im Verhältnis zum Brustvolumen genannt. Eine neoadjuvante Chemotherapie kann eine BCS bei einigen Patientinnen ermöglichen, bei denen dies sonst nicht möglich wäre, z. B. bei Patientinnen mit einer Schwangerschaft im zweiten oder dritten Trimester.
Eine Studie untersuchte im Zusammenhang mit Brustkrebs die Rezidiv- und Überlebensergebnisse zwischen brusterhaltender Operation (BCS) und Mastektomie nach neoadjuvanter Chemotherapie (NACT) (2):
- Die Rezidiv- und Überlebensraten sind bei BCS und Mastektomie vergleichbar.
- daher ist die BCS eine sichere Behandlungsoption für ausgewählte Brustkrebspatientinnen nach NACT
NICE-Status in Bezug auf weitere Operationen nach brusterhaltender Operation (3):
- Ein weiterer chirurgischer Eingriff (Reexzision oder Mastektomie) nach brusterhaltender Operation sollte bei invasivem Krebs mit oder ohne DCIS in Betracht gezogen werden, wenn Tumorzellen innerhalb von 1 mm von den radialen Rändern (größer als 0 mm und kleiner als 1 mm), aber nicht an diesen vorhanden sind. Als Teil der Entscheidungsfindung sollte der Kliniker:
- den Nutzen und die Risiken mit der Patientin besprechen
- berücksichtigen:
- die Lebensumstände, Bedürfnisse und Vorlieben der Person
- Komorbiditäten
- Tumoreigenschaften und mögliche Behandlungen, einschließlich der Anwendung von Strahlentherapie (siehe auch Strahlentherapie nach brusterhaltender Operation und andere adjuvante Therapien)
Ein weiterer chirurgischer Eingriff (ggf. Reexzision oder Mastektomie) nach brusterhaltender Operation sollte bei DCIS ohne invasiven Krebs in Betracht gezogen werden, wenn Tumorzellen innerhalb von 2 mm an den radialen Rändern (größer als 0 mm und kleiner als 2 mm), aber nicht an diesen vorhanden sind. Im Rahmen der Entscheidungsfindung sollte der Kliniker:
- den Nutzen und die Risiken mit der Person besprechen
- berücksichtigen:
- die Lebensumstände, Bedürfnisse und Vorlieben der Person
- Komorbiditäten
- Tumoreigenschaften und mögliche Behandlungen, einschließlich der Anwendung von Strahlentherapie (siehe auch Strahlentherapie nach brusterhaltender Operation und andere adjuvante Therapien)
Referenz:
- American Society of Breast Surgeons (2018). Ressourcenleitfaden - Brusterhaltende Operation/Partielle Mastektomie
- Song YC et al. Breast-conserving surgery versus mastectomy for treatment of breast cancer after neoadjuvant chemotherapy. Front Oncol. 2023 Jul 11;13:1178230.
- NICE (Februar 2025). Früher und lokal fortgeschrittener Brustkrebs: Diagnose und Management
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