Perforierende Wunde des Auges

Dringend in die ophthalmologische Notaufnahme überweisen.

• Perforationswunden des Auges entstehen oft durch einen scharfen, plötzlichen Aufprall, der die Augenlider durchdringt, z. B. durch eine zersplitterte Windschutzscheibe bei einem Autounfall.
• Lidwunden müssen umgehend genäht werden, um den Lidrand wiederherzustellen. Sie heilen gut, weil sie gut durchblutet sind.
• Wunden der Bindehaut müssen selten genäht werden, da sie gut heilen
• Perforationswunden der Hornhaut betreffen häufig die Iris und die Linse. Die Iris kann vorfallen, wenn Wasser durch die Wunde austritt und die Pupille verzerrt wird. Bei einer kleinen Wunde kann der Vorfall das Loch verschließen. Es kann zu einem Hyphäem mit verminderter Sehkraft kommen. Eine Beschädigung des Ziliarkörpers kann zu schweren Blutungen führen. Die Perforation der Linsenkapsel führt zu einer Kataraktbildung
• ein intraokularer Fremdkörper erfordert dringende Aufmerksamkeit. Die Anamnese ist in der Regel aufschlussreich, und der Patient klagt über Beschwerden im Auge und verschwommenes Sehen. Der Fremdkörper kann direkt sichtbar gemacht werden oder erfordert eine Röntgenaufnahme der Augenhöhle oder eine Ultraschalluntersuchung.
• Pflanzliche Stoffe können eine Infektion verursachen und erfordern Antibiotika. Siderose durch Eisen verursacht eine dunkelbraune Verfärbung der Iris, Katarakt, Netzhautatrophie und schließlich Erblindung über Monate hinweg. Die Entfernung erfolgt mit einem starken Elektromagneten. Kupfer-Chalcose führt zu einer akuten Entzündungsreaktion, die einen raschen Verlust des Sehvermögens zur Folge hat. Die Entfernung erfolgt mit einer feinen Pinzette. Viele der neueren Legierungen sind inerter und können vertragen werden. Glas und Porzellan können auf unbestimmte Zeit toleriert werden und sollten in manchen Fällen besser in Ruhe gelassen werden.