Klinisch gesehen tritt der Morbus Perthe bei Jungen viermal so häufig auf wie bei Mädchen
- das Kind ist in der Regel zwischen 5 und 12 Jahre alt
- im Allgemeinen ist das Kind recht gesund, kann aber klein sein
- in der Regel gibt es keine Vorgeschichte eines Traumas.
Die Symptome treten in der Regel schon seit Wochen auf, da das Kind oft nicht klagt, und können Folgendes umfassen
- ein intermittierendes Hinken (Abduktorenziehen), insbesondere nach Anstrengung - klassischerweise schmerzlos (1)
- leichte oder intermittierende Schmerzen in der Leistengegend (oft nur bei körperlicher Betätigung)
- kann sich bei 25 % der Patienten auf Knie und Oberschenkel beziehen
- in einigen Fällen führen Knieschmerzen ohne Leisten- oder Oberschenkelschmerzen zu einer Verzögerung der Diagnose (1)
Bei der Untersuchung kann die Hüfte normal erscheinen.
- Es kann ein gewisser Muskelschwund vorliegen, der Oberschenkelumfang des betroffenen Beins ist kleiner als auf der anderen Seite.
- Es kann sich eine Adduktions-Flexionskontraktur der Hüfte entwickeln.
- schmerzhafter Gang - Trendelenburg-Zeichen kann positiv sein
- Kleinwuchs
- Beinlängenungleichheit aufgrund einer kollabierten Epiphyse oder einer Adduktionskontraktur (1).
- Die Beweglichkeit des Gelenks hängt vom Zeitpunkt des Auftretens der Erkrankung ab
- im Frühstadium der Erkrankung ist das Hüftgelenk reizbar, alle Bewegungen sind eingeschränkt und ihre Extremitäten sind schmerzhaft
- wenn die Erkrankung später auftritt, sind die meisten Bewegungen voll möglich. Aber auch bei dieser späteren Form sind Abduktion und Innenrotation in der Regel eingeschränkt. Eine fixierte Flexionsdeformität kann durch den Thomas-Test (1) aufgedeckt werden, bei dem das unbeteiligte gebeugte Bein gegen den Bauch des Patienten in Rückenlage gehalten wird, um die Lendenlordose abzuflachen. Liegt eine Hüftbeugekontraktur im gegenüberliegenden Bein vor, bleibt es nicht auf der Liege liegen.
Gelegentlich kann diese Erkrankung beidseitig auftreten (bei 10 % bis 15 % der Kinder), in der Regel nicht gleichzeitig, sondern zeitlich versetzt (1).
Referenz:
- Nelitz M, Lippacher S, Krauspe R, Reichel H. Morbus Perthes Current Principles of Diagnosis and Treatment Dtsch Arztebl Int. 2009 July; 106(31-32): 517-523.