Eine einzelne Nabelschnurarterie ist eine Entwicklungsanomalie, die bei der Inspektion der Nabelschnur nach der Geburt festgestellt werden kann. Es kann sich dabei um einen isolierten Befund handeln, der jedoch auf weitere zugrundeliegende Anomalien, insbesondere in der Nierenentwicklung, hinweisen kann, und es wird eine Ultraschalluntersuchung empfohlen, um dies zu erkennen.
Es wurde eine Studie durchgeführt, um das perinatale Ergebnis bei Föten mit einer einzelnen Nabelarterie zu bewerten, die bei einem gezielten pränatalen Ultraschall ohne andere Anomalien entdeckt wurde (1):
- Bei 57 Föten, die in zwei Referenzzentren untersucht wurden, bestand bei der pränatalen Ultraschalluntersuchung der Verdacht auf eine isolierte einzelne Nabelarterie. Die gezielte Bildgebung zum Ausschluss gleichzeitiger fetaler Anomalien war in allen Fällen normal.
- In 50 Fällen war eine vollständige Nachuntersuchung möglich.
- Studienergebnisse
- bei 50 Neugeborenen wurde bei der Geburt eine zweigefäßige Nabelschnur bestätigt
- Das mittlere Gestationsalter bei der Geburt betrug 38,6 ± 2,8 Wochen; das mittlere Geburtsgewicht betrug 3202,8 ± 835,8 g.
- bei siebzehn Patienten (34 %) wurde eine genetische Amniozentese durchgeführt, und alle Föten hatten einen normalen Karyotyp
- bei einem Neugeborenen, bei dem nach der Geburt eine angeborene Anomalie festgestellt wurde, wurde ein total anomaler pulmonal-venöser Rückfluss diagnostiziert
- es gab keine perinatalen Todesfälle
- Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass eine isolierte einzelne Nabelarterie in Ermangelung zusätzlicher sonographisch nachweisbarer Anomalien keinen Einfluss auf das klinische Ergebnis zu haben scheint und daher die geburtshilfliche Routinebehandlung nicht verändern sollte.
Referenz:
- Parilla BV et al. The clinical significance of a single umbilical artery as an isolated finding on prenatal ultrasound. Obstet Gynecol. 1995 Apr;85(4):570-2.