Zerebraler Blutfluss (CBF) = Zerebraler Perfusionsdruck (CPP) / Zerebraler Gefäßwiderstand (CVR)
CPP = Systemischer Blutdruck - Intrakranieller Druck (ICP)
Normaler ICP = 0-10 mm Hg (0-135 mm Liquor). Geringe Erhöhungen des Liquorvolumens können durch Ausstoßen von Liquor in die Lendenwirbelsäule ausgeglichen werden.
Faktoren, die die CVR beeinflussen:
- Chemoregulation - Akkumulation von Stoffwechselnebenprodukten
- z. B. führt ein Abfall des arteriolären PCO2 zu einer zerebralen Vasokonstriktion, umgekehrt zu einer zerebralen Vasodilatation
- eine rasche Verringerung des intrakraniellen Blutvolumens wird üblicherweise durch kontrollierte Hyperventilation über die CO2-Regulierung des CBF erreicht
- die Wirkung wird durch eine pH-abhängige Verengung der präkapillaren Widerstandsgefäße vermittelt
- Es ist jedoch zu beachten, dass eine anhaltende Hyperventilation wahrscheinlich nur von begrenztem Nutzen ist oder sogar schädlich sein kann (1)
- bei ausgeprägter Hyperventilation besteht die Gefahr, dass eine fokale Ischämie ausgelöst wird
- die Verringerung des CBF und des zerebralen Blutvolumens während der Hyperventilation trotz erhaltener Hypokapnie ebenfalls vorübergehend ist
- bei schwerstgeschädigten Patienten ist die Hyperventilation wegen der beeinträchtigten zerebrovaskulären CO2-Reaktivität am wenigsten wirksam bei der Reduzierung des CBV
- Autoregulation - hält den CBF in einem CPP-Bereich zwischen 60 mm Hg und 160 mm Hg durch Vasokonstriktion bzw. Vasodilatation aufrecht.
Referenz:
- Grande PO et al. Volume-targeted therapy of increased intracranial pressure: the Lund concept unifies surgical and non-surgical treatments. Acta Anaesthesiol Scand. 2002 Sep;46(8):929-41.