Ätiologie

Über die Ätiologie psychopathischer Störungen ist nur wenig bekannt, obwohl das Thema ausgiebig untersucht wurde.

• Vererbung - es gibt keine Beweise für eine direkte genetische Veranlagung der Nachkommen mit psychopathischen Zügen durch ihre Eltern, aber es ist möglich, dass die Züge weitergegeben werden und die Kinder auf spätere negative Umweltfaktoren so reagieren
• Elterliche Faktoren - in Verbindung mit grausamen, feindseligen, vernachlässigenden oder passiven Eltern. Psychiatrische Erkrankungen der Eltern, die Trennung der Eltern oder das Fehlen des Vaters sind in der Kindheitsgeschichte von Psychopathen häufiger anzutreffen als in der übrigen Bevölkerung.
• soziale Faktoren - soziale und kulturelle Faktoren, z. B. in der Schule oder in der Nachbarschaft, können eine Rolle spielen, aber es ist schwierig, diese von den elterlichen Faktoren zu trennen
• Lerntheorie - es wurden Versuche unternommen, die Ätiologie der Psychopathie mit Hilfe der Lerntheorie zu erklären (verzögertes soziales Lernen und falsches Lernen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung)

NICE stellt fest, dass (1):

• Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung oft in zerrütteten Familien aufgewachsen sind, in denen elterliche Konflikte typisch sind und die Erziehung streng und inkonsequent ist
  • Als Folge der elterlichen Unzulänglichkeiten und/oder des schwierigen Verhaltens des Kindes wird die Betreuung des Kindes häufig unterbrochen und an Einrichtungen außerhalb der Familie übertragen
    • Dies wiederum führt häufig zu Schulschwänzen, straffälligen Partnern und Drogenmissbrauch, was häufig zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit, schlechten und instabilen Wohnverhältnissen und unbeständigen Beziehungen im Erwachsenenalter führt.

Referenz:

• 1. NICE (Januar 2009). Antisoziale Persönlichkeitsstörung - Behandlung und Management