Die Bewegungen zwischen dem Schulterdach und dem Schlüsselbein im Schultereckgelenk werden indirekt durch die auf das Schulterblatt wirkenden Muskeln bewirkt. Es gibt keine direkte muskuläre Verbindung zwischen den beiden Knochen. Alle akromioklavikulären Bewegungen mit Ausnahme der Achsendrehung sind mit reziproken Bewegungen an den Sternoklavikulargelenken verbunden.
Es gibt drei Freiheitsgrade für die Bewegung des Schultereckgelenks:
- Protraktion/Retraktion:
- Die Achse verläuft durch einen Punkt in der Mitte zwischen dem Schultereckgelenk und dem seitlichen Ende des Schlüsselbeins
- die Retraktion des Schulterblatts (Acromion) wird durch den vorderen Teil der Gelenkkapsel und den trapezförmigen Teil des Ligamentum coracoclavicularis begrenzt
- die Protraktion wird durch die hintere Gelenkkapsel und das Ligamentum conoideum begrenzt
- Elevation/Depression:
- Die Elevation wird durch die Spannung der coracoclavicularen Bänder begrenzt.
- die Depression wird durch das Auftreffen auf die untere Fläche des Schlüsselbeins begrenzt
- axiale Bewegung:
- Das Schulterblatt kann sich medial oder lateral um eine Drehachse durch das Ligamentum conoideum und das Acromioclaviculargelenk drehen.
- Beim Heben des Arms kann sich das Schulterblatt beispielsweise die ersten 20-25 Grad im Schultereckgelenk drehen; dann werden die Bänder des Schultereckgelenks unter Spannung gesetzt. Der Rest der Drehbewegung des Schulterblatts wird durch die Drehung des Schlüsselbeins im Sternoklavikulargelenk ermöglicht.