Die Diagnose wird in der Regel aufgrund klinischer Befunde gestellt.
Es sollte eine ausführliche Anamnese des Patienten erhoben werden, die Folgendes umfassen sollte
- Erstes Auftreten und Verlauf des Haarausfalls (chronisch oder schubweise)
- Einnahme von anabolen Steroiden oder zusätzlichen Androgenen
- Änderung des Haarstils - spezielle Frisuren (Traktion)
- Raucherstatus - bei männlichen Patienten, die eine mittelschwere bis schwere AGA entwickeln, wurde ein dosisabhängiger Zusammenhang beschrieben
- UV-Strahlenbelastung - wichtig in Mittelmeerländern
- Familiäre Vorgeschichte von androgener Alopezie
- Ernährungsgewohnheiten, z. B. strenge Vegetarier, Crash-Diät
- Medikamentenanamnese, z. B. pro-androgene, schilddrüsenhemmende, anti-epileptische und chemotherapeutische Wirkstoffe
- Anamnese - systemische oder neu diagnostizierte Krankheiten innerhalb eines Jahres vor den ersten Anzeichen von Haarausfall könnten darauf hinweisen, dass andere Ursachen oder erschwerende Faktoren für den Haarausfall verantwortlich sind, z. B. diffuses Effluvium infolge einer schweren Infektion, Eisenmangel oder Schilddrüsenfehlfunktion (1)
Klinische Untersuchung:
- in der Kopfhaut - es können begleitende Anzeichen von Entzündungen, Seborrhoe und Anzeichen von Narbenbildung vorhanden sein (1)
- Ausdünnung der Haare
- typisch männliche Verteilung mit Ausdünnung des Haars im Scheitelbereich und im Stirn-/Scheitelbereich und manchmal Rückbildung im vorderen Bereich (1)
- feinere, kürzere Haare (Miniaturisierung) in Verbindung mit einer geringeren Haardichte können zu Kahlheit führen, die bei Männern in der Regel häufiger auftritt als bei Frauen (2)
Die Beurteilung des Haarausfalls kann mit Hilfe des "Pull-Tests" erfolgen (er unterliegt einer hohen Streuung zwischen den Beobachtern und wird durch die Haarwäsche beeinflusst); zu den fortschrittlicheren Beurteilungsinstrumenten gehören die Dermoskopie oder die Lupe, fotografische Techniken und das Trichogramm (mikroskopische Untersuchung der Haarwurzeln) (1)
Labortests sind in der Regel nicht erforderlich, es sei denn, es besteht der Verdacht auf eine andere zugrundeliegende Störung oder eine Begleiterkrankung (1)
- Männer über 45 Jahre, die eine Finasterid-Therapie beginnen, sollten vor Beginn der Therapie den Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) messen lassen (1)
- Syphilis ist eine seltene Ursache für atypische Alopezie (1,3) - TPHA/RPR, wenn die klinische Differentialdiagnose dies nahelegt
Referenz: