Das etablierte Schema zur Einteilung der Daumenhypoplasie wurde erstmals 1967 von Blauth(1) beschrieben. Manske(2) unterteilte später die dritte Kategorie in IIIa und IIIb:
- Typ I:
- alle Strukturen vorhanden
- generalisierte Hypoplasie - klinisch geringfügig verkürzt und verschmälert
- leichte Hypoplasie von:
- Knochen
- Muskeln: opponens pollicis, abductor pollicis brevis
- Typ II:
- mehr Hypoplasie
- Knochen kleiner:
- Phalangen
- Trapezium
- Kahnbein
- Mittelhandknochen
- intrinsische Thenarmuskeln des Daumens hypoplastisch oder fehlend
- Verengung des ersten Stegraumes
- möglicherweise nur ein neurovaskuläres Bündel
- mögliches Fehlen oder Hypoplasie der extrinsischen Muskeln, z. B. FPL, EPL
- Typ III:
- alle Merkmale einer Anomalie der Klasse II, jedoch mit einem schwereren Phänotyp, z. B. schwere Kontraktur des ersten Stegraums, schwere Hypoplasie der intrinsischen und extrinsischen Muskeln, erhebliche Verkleinerung des Daumens
- Unterteilung nach Manske in IIIa und IIIb mit wichtigen Auswirkungen auf die Behandlung:
- IIIa: Karpometakarpalgelenk vorhanden und stabil; in der Regel hypoplastische extrinsische Muskeln
- IIIb: Karpometakarpalgelenk nicht vorhanden und Instabilität auf dieser Ebene; keine extrinsischen Muskeln
- Typ IV:
- auch bekannt als Pouce flottant oder schwimmender Daumen
- rudimentäre Phalangen, kein Mittelhandknochen
- kleine Weichteilbrücke zwischen Daumen und Handkante
- oft einzelnes verbleibendes neurovaskuläres Bündel
- Typ V:
- vollständiges Fehlen des Daumens
Ref: (1) Blauth W(1967) Arch Orthop Unfall Chir 62: 225-246. (2) Manske PR, McCarroll HR Jr, James M. (1995). J Hand Surg 20: 246-253.