Gestörte Glukosetoleranz und polyzystisches Ovarsyndrom

• Prävalenzstudie an einer Kohorte von Frauen mit PCOS (1)
• 122 Frauen mit PCOS wurden aus Krankenhauskliniken rekrutiert
  • Eine prospektive Studie wurde mit einer Untergruppe von 25 Frauen durchgeführt, um den natürlichen Verlauf der Glukoseintoleranz bei PCOS zu ermitteln.
• Es wurde ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt - 10 % der Frauen hatten Typ-2-Diabetes und 35 % eine gestörte Glukosetoleranz.
• Ein erneuter oraler Glukosetoleranztest wurde bei der Untergruppe von 25 Frauen nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 2,4 Jahren durchgeführt; die Zwei-Stunden-Glukosespiegel waren höher (Signifikanzniveau p<0,02), aber bei einigen der Frauen hatte sich die Glukosetoleranz verbessert.

Es gibt Hinweise darauf, dass bei PCOS-Patientinnen das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG) ein integrierter Marker für die Insulinresistenz ist, der zur Identifizierung insulinresistenter Personen nützlich sein kann (2).

Screening auf Glukoseintoleranz (3):

• Es wird empfohlen, Frauen mit PCOS, insbesondere wenn sie fettleibig sind (BMI>30), eine ausgeprägte Familienanamnese für Typ-2-Diabetes haben oder über 40 Jahre alt sind, einen Glukosetoleranztest anzubieten, da sie ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes haben.
• Ein jährlicher Nüchternblutzuckertest kann für das Screening auf Diabetes bei Frauen mit PCOS nützlich sein. Wenn der Nüchternblutzucker >=5,6 mmol/l ist und die Patientin andere Risikofaktoren für Diabetes aufweist, wird ein oraler Glukosetoleranztest empfohlen.

Referenz:

• (1) Diabetes Care (1999), 22, 141-6.
• (2) J Clin Endocrinol Metab. 2003 Apr;88(4):1528-33.
• (3) RCOG (2007) Langfristige Folgen des polyzystischen Ovarsyndroms.