Bei Frauen mit Symptomen, die auf eine POP hindeuten, sollte eine Beckenuntersuchung durchgeführt werden.
- Dies erleichtert die Bestimmung des Ausmaßes des Prolapses und der betroffenen Scheidensegmente (anterior, posterior oder apikal).
- Die Patientinnen sollten sowohl im Stehen als auch in Rückenlage beobachtet werden.
- eine Procidentia sollte offensichtlich sein
- für die vaginale Untersuchung wird ein geteiltes Spekulum mit einem Sims-Spekulum oder dem hinteren Blatt eines Graves-Spekulums verwendet
- bei einem vorderen Vaginalprolaps wird die hintere Scheidenwand mit einem Spekulum zurückgehalten und die Patientin gebeten, sich zu strecken. Dabei sollte sich die vordere Scheidenwand absenken, was auf eine Zystozele oder eine Harnröhrenverlagerung hinweist.
- bei einem hinteren Vaginalprolaps: Durch Zurückhalten der vorderen Vaginalwand unter Anspannung der Patientin kann eine Rektozele nachgewiesen werden (1)
Je nach den vorliegenden Symptomen sind bei der Mehrzahl der Patientinnen zusätzliche Untersuchungen erforderlich, z. B. -
- POP plus Symptome des unteren Harntrakts - Urinanalyse und Bestimmung des Restvolumens nach der Blasenentleerung zum Nachweis von Harnwegsinfektionen, Hämaturie und unvollständiger Blasenentleerung.
- Erhebliche Harninkontinenz, irritierende Miktionssymptome oder Miktionsstörungen - Urodynamik
- Verstopfung oder Stuhlinkontinenz - Defäkographie, anale Manometrie und endoanale Ultraschalluntersuchung (1).
Rektale Untersuchung - zur Bestätigung eines Hinterwandprolaps und zur Unterscheidung zwischen Rektozele und Enterozele.
Bei Schwierigkeiten bitten Sie den Patienten, vor der Untersuchung einige Zeit zu stehen oder zu gehen.
Referenz:
- Barber MD. Beckenorganprolaps. BMJ. 2016;354:i3853