Eine Überprüfung legt nahe, dass (1):
- Es gibt keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall im Zusammenhang mit der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK)
- es gibt jedoch Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall bei Frauen, die entweder KOK der zweiten oder dritten Generation einnehmen. Dieses Risiko ist höher, wenn zusätzliche Risikofaktoren vorliegen:
- Das Schlaganfallrisiko von Frauen, die ein KOK einnehmen, aber nicht rauchen und keinen Bluthochdruck haben, ist etwa 1,5-mal so hoch wie das von Nicht-KOK-Anwenderinnen.
- Es gibt Hinweise darauf, dass das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls bei Anwenderinnen von KOK mit Bluthochdruck etwa dreimal so hoch ist wie bei Anwenderinnen von KOK mit normalem Blutdruck.
In einer MeReC-Überprüfung (2) heißt es:
- KOK sind mit einem sehr geringen Anstieg des absoluten Risikos eines ischämischen Schlaganfalls bei nicht rauchenden, normotensiven Frauen verbunden
- KOKs sollten bei Frauen mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Übergewicht, Alter über 35 Jahre, Rauchen) mit Vorsicht angewendet und bei Frauen mit schweren oder multiplen Risikofaktoren vermieden werden.
Daten aus einer systematischen Überprüfung und Meta-Analyse von Beobachtungsstudien (3) haben ergeben, dass die Einnahme der Antibabypille bei Migränepatienten ein erheblicher Risikofaktor für die Entwicklung eines Schlaganfalls sein kann:
- Das Schlaganfallrisiko derjenigen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, war sehr signifikant (relatives Risiko 8,72, 5,05 bis 15,05). Die Autoren stellen fest, dass das Schlaganfallrisiko bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva sehr hoch ist, schränken aber ein, dass diese Daten nur aus drei Studien stammen.
Referenz:
- Drug and Therapeutics Bulletin 2000; 38 (1): 1-5.
- MeReC Bulletin 2006;17(2):1-9.
- Etiminan M et al. Risk of ischaemic stroke in people with migraine: systematic review and meta-analysis of observational studies. BMJ 2005; 330:63.