Um die Diagnose eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) stellen zu können, ist ein hoher Verdachtsindex erforderlich, da viele Patienten zunächst unspezifische Symptome aufweisen. Bei Verdacht auf OSAS sollten dem Patienten die folgenden Fragen gestellt werden
- Gibt es Anzeichen für Schnarchen?
- Tritt das Schnarchen auf, wenn der Patient eine bestimmte Position einnimmt?
- Operation der oberen Atemwege in der Vergangenheit
- Wurden Atemaussetzer oder Erstickungsanfälle im Schlaf beobachtet?
- Wie lange schläft der Patient?
- ob er/sie sich beim Aufwachen erfrischt fühlt
- Tagesmüdigkeit, Konzentrations- oder Gedächtnisschwäche
- Angaben zu Verkehrsunfällen oder Beinahe-Unfällen beim Autofahren
- Nykturie
- Kopfschmerzen am frühen Morgen
- Verlust der Libido
Schnarchen und Apnoen mit Symptomen einer Schlaffragmentierung, wie z. B. übermäßige Tagesmüdigkeit, deuten auf OSAS hin (1)
Eine subjektive Bewertung der Schläfrigkeit kann anhand der Epworth-Schläfrigkeitsskala vorgenommen werden.
- Werte über 10 deuten in der Regel auf übermäßige Tagesschläfrigkeit hin, und es werden in der Regel Untersuchungen empfohlen.
- Die Skala sollte sowohl vom Patienten als auch von seinem Partner unabhängig voneinander ausgefüllt werden, da der Patient die Schwere seiner Schläfrigkeit möglicherweise unterschätzt, weil sie schleichend einsetzt oder um Bedenken hinsichtlich seiner Fahrtüchtigkeit zu verbergen (3).
Darüber hinaus können Screening-Instrumente wie der Berliner Fragebogen und der STOP-Bang-Fragebogen (mit einer Sensitivität von etwa 85 %) als diagnostische Hilfsmittel in der Primärversorgung und im präoperativen Bereich eingesetzt werden (2).
Die folgenden Untersuchungen können dazu beitragen, andere Ursachen für die Symptome des Patienten auszuschließen
- Body-Mass-Index, Halsumfang
- Blutdruck
- Beurteilung der Schilddrüse
- Untersuchung auf nasale Obstruktion und Retrognathie
- Untersuchung des Mundes auf vergrößerte Tonsillen und oropharyngeale Enge
NICE-Status (3):
Erstuntersuchung auf OSAHS (obstruktives Schlafapnoe/Hypopnoe-Syndrom)
Wann liegt der Verdacht auf OSAHS vor?
- Erheben Sie eine Schlafanamnese und untersuchen Sie Menschen auf OSAHS, wenn sie 2 oder mehr der folgenden Merkmale aufweisen:
- Schnarchen
- bezeugte Apnoen
- nicht erholsamer Schlaf
- Kopfschmerzen beim Aufwachen
- unerklärliche übermäßige Schläfrigkeit, Müdigkeit oder Erschöpfung
- Nykturie (Aufwachen aus dem Schlaf zum Urinieren)
- Würgen im Schlaf
- Schlaffragmentierung oder Schlaflosigkeit
- kognitive Dysfunktion oder Gedächtnisschwäche
Beachten Sie, dass die Prävalenz von OSAHS bei Menschen mit einer der folgenden Erkrankungen höher ist:
- Fettleibigkeit oder Übergewicht
- Fettleibigkeit oder Übergewicht in der Schwangerschaft
- behandlungsresistenter Bluthochdruck
- Typ-2-Diabetes
- Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern
- Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke
- chronische Herzinsuffizienz
- mittelschweres oder schweres Asthma
- Syndrom der polyzystischen Ovarien
- Down-Syndrom
- nicht-arterielle anteriore ischämische Optikusneuropathie (plötzlicher Verlust des Sehvermögens auf einem Auge aufgrund einer verminderten Durchblutung des Sehnervs)
- Hypothyreose
- Akromegalie
Bewertungsskalen bei Verdacht auf OSAHS
- bei der Beurteilung von Personen mit Verdacht auf OSAHS:
- Verwendung der Epworth-Schläfrigkeitsskala zur vorläufigen Beurteilung der Schläfrigkeit
- erwägen Sie die Verwendung des STOP-Bang-Fragebogens sowie der Epworth-Schläfrigkeitsskala
- Verwenden Sie die Epworth-Schläfrigkeitsskala nicht allein, um festzustellen, ob eine Überweisung erforderlich ist, da nicht alle Menschen mit OSAHS übermäßig schläfrig sind.
Referenz: