Die Erstbehandlung sollte wie folgt aussehen: (1,2)
- den Patienten dazu bringen, sich aufzusetzen (so dass sich der Kopf über der Höhe des Herzens befindet)
- den Kopf leicht nach vorne zu neigen und durch den Mund zu atmen
- verhindert die Ansammlung von Blut im hinteren Rachenraum
- verhindert Übelkeit und Atemwegsobstruktion
- mit Daumen und Zeigefinger die vordere Nase zusammendrücken (durch direkten Druck auf die Nasenscheidewand) und fünf Minuten lang halten.
- Das betroffene Nasenloch sollte mit Gaze verstopft werden, die mit einem abschwellenden Mittel getränkt ist.
- gleichzeitig kann ein Eisbeutel oder ein Plastikbeutel mit zerstoßenem Eis auf den Nasenrücken gelegt werden, um den Blutfluss zu verlangsamen
- nach fünf Minuten wird die Nase freigelassen, um zu beobachten, ob sie noch blutet
- der Eisbeutel kann für weitere 10 bis 15 Minuten auf der Nase bleiben
- wenn es immer noch blutet, sollte die Nase für weitere 10 Minuten zusammengedrückt werden
Zusätzlich zu den oben genannten Methoden kann bei einigen Patienten die Anwendung eines topischen Vasokonstriktors (Oxymetazolin) sinnvoll sein.
Wenn die Blutung nicht auf einfache Kompression und Nasenstöpsel anspricht, sollte die Blutungsquelle ermittelt werden.
Lässt sich eine wiederkehrende einseitige Epistaxis mit einfachen konservativen Mitteln nicht stoppen, sollte der Verdacht auf ein Neoplasma geäußert werden.
- Bei Patienten mit rezidivierender einseitiger Epistaxis sollte eine CT-, MRT- oder endoskopische Untersuchung in Betracht gezogen werden, um eine ernsthafte Grunderkrankung auszuschließen (3).
Referenz:
- Beck R, Sorge M, Schneider A, et al. Current approaches to epistaxis treatment in primary and secondary care. Dtsch Arztebl Int. 2018 Jan 8;115(1-02):12-22.
- ENT UK. Nasenbluten (Epistaxis): globale HNO-Leitlinie. März 2023 [Internetveröffentlichung].
- Tunkel DE, Anne S, Payne SC, et al. Clinical practice guideline: nosebleed (epistaxis). Otolaryngol Head Neck Surg. 2020 Jan;162(suppl 1):S1-38.