Eine Bluttransfusion bei Folatmangel ist nur selten angezeigt, außer bei schwerer Anämie oder wenn andere Ursachen für die Anämie, wie z. B. Blutungen, gleichzeitig vorliegen.
Die Transfusion birgt die Gefahr einer Flüssigkeitsüberladung, insbesondere bei älteren Menschen.
Ein Behandlungsvorschlag für Folatmangel (gemessen anhand des Erythrozytenfolats) lautet (1):
- Bei besonders niedrigen Erythrozyten-Folatwerten und unwahrscheinlichem Ernährungsmangel sollten Malabsorption oder chronische Entzündungen ausgeschlossen werden.
- "...Bei grenzwertigen Werten kann eine Reaktion auf physiologische Folsäurespiegel die Diagnose eines ernährungsbedingten Mangels stellen..."
Bei der Verabreichung einer Ersatztherapie (2,3):
Folsäure wird oral verabreicht. Es gibt nur wenige Indikationen für eine Langzeittherapie, da die meisten Ursachen des Folsäuremangels selbstlimitierend sind oder auf eine kurze Behandlung ansprechen. Folsäure sollte nicht allein bei perniziöser Anämie und anderen Vitamin-B12-Mangelzuständen eingesetzt werden, da dies eine subakute kombinierte Degeneration des Rückenmarks auslösen kann.
- Bei megaloblastischen Anämien mit Folsäuremangel (z. B. aufgrund von falscher Ernährung, Schwangerschaft oder Antiepileptika) besteht die Standardbehandlung zur Herbeiführung einer hämatologischen Remission und zur Auffüllung der Körperspeicher in der oralen Verabreichung von 5 mg Folsäure täglich über einen Zeitraum von 4 Monaten; bei Malabsorptionszuständen können bis zu 15 mg täglich erforderlich sein.
- Die Korrektur des erhöhten MCV-Wertes kann aufgrund des normalen Erythrozytenumsatzes von 120 Tagen einige Zeit in Anspruch nehmen.
- die Patienten sollten auch dazu angehalten werden, ihre Nahrungsaufnahme zu erhöhen
- Es ist wichtig, dass die Serum-B12-Werte normal sind, da die Behandlung mit Folsäure eine subakute kombinierte Degeneration des Rückenmarks auslösen kann.
- der Bedarf an Erhaltungsfolsäure hängt von der Ursache ab
- Kalium- oder Eisenmangel kann in der Erholungsphase nach einer Folattherapie bei der Behandlung einer folatdefizienten megaloblastischen Anämie auftreten; bei Bedarf sollten Ergänzungsmittel verabreicht werden.
Referenz:
- Pulse (2004);64 (35):88.
- BNF 9.1.2
- Pulse (2003); 63 (6): 84.