Komplikationen der HIV-Infektion
HIV-Komplikationen können als direkte Folge der Langzeitinfektion, des Alterns, der antiretroviralen Therapie oder anderer Patientenfaktoren auftreten (1).
Zu den Komplikationen bei Patienten mit HIV/AIDS gehören:
- neuropsychiatrische
- opportunistische Infektionen des Gehirns und des Rückenmarks, z. B. zerebrale Toxoplasmose, Kryptokokkenmeningoenzephalitis (oder Kryptokokkome), virale Meningoenzephalitis
- primäres Lymphom des zentralen Nervensystems
- HIV-assoziierte neurokognitive Störungen - die Beeinträchtigung reicht von leicht (asymptomatische neurokognitive Beeinträchtigung) bis schwer (HIV-assoziierte Demenz)
- Neuropathie, z. B. - distale sensorische Polyneuropathie
- Myelopathie
- Radikulopathie - in der Regel eine lumbrosakrale Polyradikulopathie
- früh einsetzende Alzheimer-Krankheit
- wird zunehmend bei Patienten mit HIV-Infektion beobachtet, selbst bei Patienten mit gut kontrollierter HIV-Erkrankung
- gleichzeitige chronische psychiatrische Störungen und Drogenkonsum - Schätzungen zufolge bei etwa 50 % der HIV-Patienten vorhanden
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- höhere Raten von Herzinfarkten und Atherosklerose
- die Inzidenz anderer HIV-assoziierter Komplikationen ist aufgrund des weit verbreiteten Einsatzes der antiretroviralen Kombinationstherapie zurückgegangen, z. B. Kardiomyopathie, Myokarditis, Percarditis
- infektiöse Endokarditis - tritt fast ausschließlich bei Personen auf, die Drogen injizieren
- Lungenentzündung
- Pneumocystis jiroveci (früher Pneumocystis carinii)Lungenentzündung
- pulmonale arterielle Hypertonie
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
- Lungenkrebs
- oral und ösophageal
- Candidainfektion - betrifft häufig die Mundhöhle
- Aphthöse Geschwüre und orale Geschwüre/Ösophagitis, die durch das Zytomegalievirus oder das Herpes-simplex-Virus verursacht werden
- andere Komplikationen des Verdauungstrakts
- CMV-Infektion
- Infektion durch Cryptosporidum-Arten, Mikrosporidien oder Isospora belli
- HIV-induzierte Enteropathie (oder AIDS-Enteropathie)
- Bösartige Erkrankungen des Darms, z. B. Non-Hodgkin-Lymphom, Kaposi-Sarkom
- Fettmalabsorption (exokrine Pankreasinsuffizienz)
- Proktitis und Anorektalgeschwüre aufgrund von sexuell übertragbaren Infektionen
- Bauchspeicheldrüsen- und hepatobiliäre Komplikationen
- HIV-assoziierte Pankreatitis - hauptsächlich verursacht durch antiretroviralen Einsatz und Hypertriglyceridämie
- Nichtalkoholische Fettlebererkrankung
- chronische Lebererkrankung durch virale oder nichtvirale Hepatitis
- hepatozelluläres Karzinom
- Nieren-/Genitalerkrankungen
- sexuell übertragbare Infektionen, z. B. Chlamydia trachomatis
- HIV-assoziierte Nephropathie
- akute und subakute Komplikationen im Zusammenhang mit der antiretroviralen Therapie, z. B. - Proteaseinhibitor-assoziierte Nephrolithiasis und Nephrotoxizität bei der Verwendung von Tenofovir (Viread)
- chronische Nierenerkrankungen, die nicht durch HIV-assoziierte Nephropathie verursacht werden
- endokrine
- Beeinträchtigung des Lipid- und Glukosestoffwechsels
- Insulinresistenz, Diabetes, Dyslipidämie und Lipodystrophie können gelegentlich durch eine antiretrovirale Therapie verursacht werden
- HIV-assoziierte Auszehrung
- Lipodystrophie
- Vorzeitige Ovarialinsuffizienz
- Nebenniereninsuffizienz - kann durch eine direkte HIV-Infektion der Nebennieren, disseminierte opportunistische Infektionen, bösartige Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten (z. B. systemisches Ketoconazol) verursacht werden
- Testosteronmangel - insbesondere bei Männern mit fortgeschrittener HIV-Infektion oder AIDS
- Muskuloskelettales System
- Osteopenie, Osteoporose, Osteonekrose
- Myopathie, Myositis
- Hämatologische oder onkologische Erkrankungen
- Anämie bei chronischen Krankheiten
- Lymphom
- Multiples Myelom
Referenz: