Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Erkrankung ist wichtig, da die Prognose mit der Zeit stark abnimmt. Der Verdacht auf NF sollte vor allem dann geäußert werden, wenn das Krankheitsbild "nicht ganz richtig" ist oder der Patient nicht auf die Behandlung anspricht (1).
Die Behandlung sollte von einem multidisziplinären Team aus Intensivmedizinern, Mikrobiologen und Chirurgen, vorzugsweise einschließlich eines plastischen Chirurgen, durchgeführt werden (2):
- Hauptstütze der Behandlung ist die chirurgische Behandlung mit aggressivem Debridement, das so bald wie praktisch möglich nach sofortiger Wiederbelebung durchgeführt werden sollte (3)
- hämodynamische Unterstützung.
- intravenöse Flüssigkeitswiederbelebung bei Symptomen oder Anzeichen einer systemischen Sepsis, z. B. Tachykardie, Oligurie, Hypotonie
- Breitspektrum-Antibiotika - das Antibiotikaregime sollte in Absprache mit Spezialisten für Infektionskrankheiten erfolgen (3)
- Es sollte sofort mit Breitbandantibiotika begonnen werden, um das Fortschreiten eines septischen Schocks zu verhindern.
- z. B. - Benzylpenicillin, Flucloxacillin, Clindamycin
- das Antibiotikaregime kann geändert werden, sobald die Kulturergebnisse vorliegen
- frühzeitige Exploration und aggressives Debridement des nekrotischen Gewebes,
- ist der Eckpfeiler der Behandlung
- großflächige Exzision des Bereichs bis zur Faszie
- die Diagnose wird durch die schlecht an den tieferen Strukturen haftende Faszie und die verflüssigende Nekrose gestützt; in betroffenen Bereichen kann das subkutane Fett manuell von der tiefen Faszie getrennt werden
- Entnahme von Proben der betroffenen und klinisch unbeteiligten Faszie mit sauberen Instrumenten für:
- dringende Gram-Färbung
- Kultur und Empfindlichkeit
- Histologie, z. B. dringender Schnellschnitt; kann schnelle Hinweise auf die Art des Infektionserregers liefern
- gründliches Debridement
- Abdichtung der Wunde mit antiseptisch getränktem Mull oder Verlegung von Kathetern zur wiederholten Spülung des Bereichs
- 24-48 Stunden später sollte eine obligatorische chirurgische Exploration durchgeführt werden, um eine Ausbreitung des infektiösen Prozesses auszuschließen (1); dies muss möglicherweise häufiger wiederholt werden, wenn der Patient sehr toxisch ist
- regelmäßige Inspektion der Wunde nach der Operation mit weiterem Debridement, falls erforderlich
- freiliegende lebenswichtige Strukturen, z. B. Sehnen und Nerven, sollten durch feuchte Verbände vor dem Austrocknen bewahrt werden; Flamazin-Salbe kann in dieser Hinsicht für Sehnen nützlich sein
- Amputation - kann bei nekrotisierenden Infektionen der Extremitäten erforderlich sein
- Nahrungsergänzung
- eine regionale Rekonstruktion in Betracht ziehen, z. B. Hauttransplantationen, regionale Lappen oder freie Lappen, sobald der Patient stabilisiert ist und keine Anzeichen einer Infektion vorliegen
- vakuumunterstützte Verschlusstherapie (VAC):
- hilfreich zur Förderung der Heilung, da sie die Keimzahl und das Ödem reduziert
- sollte regelmäßig gewechselt werden
- kein Ersatz für ein angemessenes chirurgisches Debridement
- kann den Verschluss größerer Wunden verzögern, sollte aber nicht als endgültige Form des Wundverschlusses angesehen werden (1)
- intravenöse Immunglobuline (IVIG) - können als zusätzliche Methode in Betracht gezogen werden (2)
- Die hyperbare Sauerstofftherapie kann als Ergänzung zur Behandlung eingesetzt werden, sollte aber auch hier nicht als Alternative zum vollständigen chirurgischen Debridement verwendet werden.
Referenz: