Die Grundsätze der Pollikisation können schrittweise erläutert werden:
- Hautlappen werden angelegt; eine Standardtechnik beinhaltet einen dorsalen Schnitt entlang der Mittellinie der proximalen Phalanx des Zeigefingers, verbunden mit einer Verlängerung entlang der Digitalfalte und zur Freilegung nach unten auf den Daumenballen
- dorsale Hautlappen werden angehoben
- die Dorsalvenen werden identifiziert und durch Dissektion proximal geschützt, um eine Transposition zu ermöglichen
- die Strecksehne wird abgegrenzt und die seitlichen Bänder werden proximal durchtrennt
- der Mittelhandknochen des Zeigefingers wird auf Höhe der Physis durchtrennt; der Rest des proximalen Mittelhandknochenschafts des Zeigefingers wird entfernt, wobei die intrinsischen Muskeln erhalten bleiben
- die Handflächenklappen werden angehoben
- die neurovaskulären Bündel werden in der Handfläche identifiziert und zurückpräpariert; idealerweise wird eine kleine Menge Fett um sie herum erhalten, um die kleinen Venae comitantes zu schützen; die Dissektion des Nervus interfascicularis kann notwendig sein, um eine angemessene Mobilisierung des Fingers zu ermöglichen
- die Beugesehnen werden proximal durchtrennt, wobei die Riemenscheibe A1 gelöst wird, um eine Transposition zu ermöglichen
- der Mittelhandknochenkopf wird entweder vernäht oder mit K-Draht in Extension gebracht, um eine Hyperextension des pollizierten Fingers bei Gebrauch zu verhindern
- der Finger wird transponiert und mit K-Drähten durch den Mittelhandknochenkopf des Zeigefingers in einer optimalen funktionellen Position gesichert, typischerweise:
- 120-140 Grad Pronation
- 40 Grad palmarer Abduktion
- die Länge wird so angepasst, dass die Spitze des neuen Daumens mit dem proximalen Interphalangealgelenk des Mittelfingers fluchtet
- Extrinsische Sehnen werden nach Bedarf verkürzt, in der Regel durch Imbrikation; dies betrifft eher die Streckmuskeln als die Beugemuskeln
- die intrinsischen Muskeln werden wieder am transponierten Mittelhandknochen befestigt
- Die Haut wird vernäht.
Dies führt in der Regel zu folgender Neuanordnung der Strukturen:
Ursprüngliche Struktur | Neue Struktur |
2. Mittelhandknochenkopf | neuer Handwurzelknochen |
proximales Fingerglied des Zeigefingers | Daumenmittelhandknochen |
mittleres Fingerglied des Zeigefingers | Grundphalanx des Daumens |
Zeigefinger-Distalglied | Daumenendglied |
Extensor digitorum communis zum Zeigefinger | langer Schenkel (Abductor pollicis longus) |
Streckmuskel indicis proprius | Streckmuskel Pollicis longus |
erster dorsaler Interosseus | Schenkelspanner Pollicis brevis |
erster volarer Interosseus | Adduktor pollicis |
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