Zu den Untersuchungen der Wahl bei einem Hirnabszess gehören:
- Röntgen des Brustkorbs und des Schädels - zur Erkennung von Lungen-, Nasennebenhöhlen- und Mastoidinfektionen
- Blutkultur
- Die CT-Untersuchung ist die Untersuchung der Wahl:
- Sie muss vor einer Lumbalpunktion durchgeführt werden
- Sie zeigt typischerweise einen zentralen nekrotischen Bereich mit verminderter Radiodichte und einem umgebenden Bereich mit Hirnödemen
- iv-Kontrastmittel kann verwendet werden, um den ödematösen Bereich hervorzuheben und so den Abszess abzugrenzen
- eine ringförmige Läsion auf dem CT kann ein Abszess oder ein Tumor sein; klassischerweise haben Abszesse einen glatteren Umriss
- Ventrikelkompression und Mittellinienverschiebung können aufgrund des Masseneffekts des Abszesses erkennbar sein
- ein subdurales Empyem bildet einen dünnen, aber ausgedehnten Bereich mit reduzierter Radiodichte auf der Hirnoberfläche oder entlang der Falx
- ein extradurales Empyem ist stärker lokalisiert und linsenförmig
N.B. Eine Lumbalpunktion darf nicht durchgeführt werden, solange ein erhöhter intrakranieller Druck aufgrund eines Abszesses nicht ausgeschlossen wurde, da sonst die Gefahr einer Konusbildung besteht.
- Wenn die Diagnose unsicher ist, kann eine diagnostische Bohrung und Aspiration (unter CT-Führung) durchgeführt werden (1)
- Ein CT oder MRT kann auch verwendet werden, um eine infizierte Quelle, die für den Abszess verantwortlich ist, zu erkennen (z. B. Nasennebenhöhlenentzündung, Ohrinfektion) (2)
Referenzen:
- 1. Morgan R. Bild-Quiz: Zerebraler Abszess. StudentenBMJ 2003;11
- 2. Whitfield P. Die Behandlung von intrakraniellen Abszessen. ACNR 2005; 5(1)