Frontallappenzeichen sind fokale neurologische Zeichen, die auf eine Läsion des Frontallappens hinweisen können.
Bezogen auf den Gyrus präcentralis:
- Monoparese oder Hemiparese je nach Ausmaß der Schädigung
- fokale motorische Anfälle - entweder mit Ausbreitung im Jackson'schen Marsch oder mit rascher Generalisierung zu tonisch-klonischen Anfällen; Status epilepticus ist eine nicht ungewöhnliche Erscheinung bei Frontallappentumoren
Verwandt mit dem Broca-Areal:
- Ausdrucksstörung/Broca-Dysphasie, wenn die dominante Hemisphäre betroffen ist
Bezogen auf das supplementär-motorische Areal:
- Lähmung der Kopf- und Augenbewegungen zur gegenüberliegenden Seite - Kopf und Augen werden zur Seite der Läsion hin abgelenkt
Bezogen auf das präfrontale Areal:
- Veränderung der Persönlichkeit - unangemessene Heiterkeit, Verlust von Initiative und Interesse, akinetischer Mutismus, Enthemmung, allgemeine Retardierung
- primitive Reflexe - Greifen, Schmollmund, palmar-mental, lebhaftes Kieferzucken; kontralaterale Veränderungen der tiefen Sehnenreflexe
- unsicheres Gehen; selten Gangapraxie
- Widerstand gegen passive Bewegungen der Gliedmaßen - Paratonie
Bezogen auf das parazentrale Läppchen:
- Inkontinenz von Urin oder Stuhl - kortikale Enthemmung
Orbitalfläche:
- unilaterale oder bilaterale Anosmie
Ein Patient mit einer raumfordernden Läsion des Frontallappens auf einer Seite kann aufgrund einer Kompression des Sehnervs eine Optikusatrophie auf einem Auge und aufgrund eines sekundär erhöhten Hirndrucks ein Papillenödem auf dem anderen Auge verursachen - Foster-Kennedy-Syndrom.
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