Fallfindung und Diagnose des chronischen Offenwinkelglaukoms (COAG)
Fallfindung bei chronischem Offenwinkelglaukom (COAG)
Vor der Überweisung zur weiteren Untersuchung und Diagnose des COAG sollten alle folgenden Tests durchgeführt werden:
- zentrale Gesichtsfeldbeurteilung mittels automatischer Standard-Perimetrie (volle Schwelle oder überschwellig)
- Beurteilung des Sehnervs und Untersuchung des Augenhintergrunds mittels stereoskopischer Spaltlampenbiomikroskopie (ggf. mit Pupillenerweiterung) und optischer Kohärenztomografie (OCT) oder Sehnervenkopfbild, falls verfügbar
- Messung des Augeninnendrucks (IOD) mittels Applanationstonometrie nach Goldmann
- Beurteilung der peripheren Vorderkammerkonfiguration und -tiefe mit Hilfe der Gonioskopie oder, falls nicht verfügbar oder von der Person bevorzugt, mit dem van Herick-Test oder OCT.
Die Entscheidung für eine Überweisung sollte nicht allein auf der Messung des Augeninnendrucks mittels berührungsloser Tonometrie beruhen.
Überweisen Sie zur weiteren Untersuchung und Diagnose von COAG und verwandten Erkrankungen, nachdem Sie Wiederholungsmaßnahmen in Betracht gezogen haben **, wenn:
- bei der stereoskopischen Spaltlampen-Biomikroskopie eine Schädigung des Sehnervenkopfes vorliegt oder
- eine Gesichtsfeldstörung vorliegt, die auf ein Glaukom hinweist oder
- der Augeninnendruck bei der Applanationstonometrie nach Goldmann 24 mmHg oder mehr beträgt
**Bevor Sie sich zu einer Überweisung entschließen, sollten Sie eine Wiederholung der Gesichtsfeldbeurteilung und der Messung des Augeninnendrucks bei einer anderen Gelegenheit in Betracht ziehen, um eine Gesichtsfeldstörung oder einen Augeninnendruck von 24 mmHg oder mehr zu bestätigen, es sei denn, die klinischen Umstände lassen eine dringende oder notfallmäßige Überweisung erforderlich werden
Empfehlen Sie Personen mit einem Augeninnendruck von unter 24 mmHg, weiterhin regelmäßig ihren primären Augenarzt aufzusuchen.
Diagnose des chronischen Offenwinkelglaukoms (COAG)
Bieten Sie alle der folgenden Tests an:
- Gesichtsfeldbeurteilung mit automatischer Standard-Perimetrie (zentraler Schwellenwerttest), ggf. Wiederholung zur Feststellung des Schweregrads bei der Diagnose
- Beurteilung des Sehnervs und Untersuchung des Augenhintergrunds mittels stereoskopischer Spaltlampen-Biomikroskopie, mit Pupillenerweiterung
- Messung des Augeninnendrucks mit der Goldmann-Applanationstonometrie (an der Spaltlampe)
- Beurteilung der peripheren Vorderkammerkonfiguration und -tiefe mittels Gonioskopie
- Messung der zentralen Hornhautdicke (CCT)
Verwenden Sie die periphere Vorderkammertiefenmessung nach van Herick, wenn die klinischen Umstände eine Gonioskopie ausschließen (z. B. wenn Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen nicht in der Lage sind, an der Untersuchung teilzunehmen).
Erstellen Sie bei der Diagnosestellung ein Bild des Sehnervenkopfes zur Dokumentation der Ausgangssituation (z. B. ein stereoskopisches Bild des Sehnervenkopfes oder OCT).
Ziehen Sie nach der Überweisung einen frühen Untersuchungstermin in Betracht, wenn aufgrund der vorliegenden Informationen klinische Bedenken bestehen.
Bewerten Sie zum Zeitpunkt der Diagnose einer okulären Hypertension (OHT) das Risiko einer künftigen Sehbehinderung unter Berücksichtigung von Risikofaktoren wie
- Höhe des IOD
- CCT
- Familienanamnese
- Lebenserwartung
Referenz:
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