Foramen ovale (Veränderungen nach der Geburt)

Das Foramen ovale verschließt sich nach der Geburt. Dies ist zunächst auf einen funktionellen Druckausgleich innerhalb der Vorhöfe zurückzuführen, die an das Septum primum und das Septum secundum angrenzen. Der Druckausgleich erfolgt aufgrund von:

• die Aufblähung der Lunge, die zu einem verringerten pulmonalen Gefäßwiderstand führt
  • das Foramen ovale ist eine interatriale Verbindung, die es dem Blut aus der unteren Hohlvene ermöglicht, in utero ungehindert in den linken Vorhof zu gelangen (Rechts-Links-Shunt)
  • bei der Geburt übersteigt der Druck im linken Vorhof den Druck im rechten Vorhof (und kehrt somit den Rechts-Links-Shunt des fetalen Kreislaufs um)
    • Dadurch wird das Septum primum gegen das Septum secundum gedrückt, wodurch das Foramen ovale funktionell verschlossen wird.
  • der Ductus schließt sich durch einen Prostaglandin-abhängigen Mechanismus, wobei das Signal für den Verschluss ein Anstieg des zirkulierenden Sauerstoffgehalts ist
  • die Septen verschmelzen schließlich und hinterlassen einen Überrest des Foramen ovale, die Fossa ovalis

Der funktionelle Verschluss kann während der unmittelbaren Neugeborenenperiode rückgängig gemacht werden; dies geschieht während der Schreiattacken, wenn eine Zyanose beobachtet werden kann und ein Rechts-Links-Shunt wieder auftritt.

Die anatomische Verschmelzung des Septum primum und secundum erfolgt bei 80 % der Bevölkerung bis zum Alter von einem Jahr. Die Fibrose entsteht in der Fossa ovalis des Septum interatriale. Die restlichen 20 % haben ein Foramen, das nur potenziell durchlässig ist. Die normalen Drücke innerhalb der Vorhöfe sorgen dafür, dass es geschlossen bleibt; das Septum primum wirkt aufgrund der größeren Drücke im linken Vorhof im Vergleich zum rechten Vorhof wie ein Klappenventil gegen das Septum secundum.