In den frühen Stadien der COPD können die Patienten keine oder nur minimale Symptome haben (1).
In der Regel suchen die Patienten entweder wegen chronischer Atembeschwerden oder wegen einer akuten, vorübergehenden Episode mit verschlimmerten Atembeschwerden einen Arzt auf (2)
Zu den typischen klinischen Merkmalen der COPD gehören:
- chronisch fortschreitende Dyspnoe
- Kardinalsymptom der COPD
- ist anhaltend
- der Patient kann es als "erhöhte Atemanstrengung", "Schweregefühl", "Lufthunger" oder "Keuchen" beschreiben (2)
- bei fortgeschrittener Krankheit kann die Atemnot schon bei minimaler Bewegung, z. B. beim Anziehen, auftreten
- Die Dyspnoe-Skala des Medical Research Council (MRC) sollte verwendet werden, um die Atemnot nach dem Grad der Anstrengung zu bewerten, der erforderlich ist, um sie hervorzurufen.
- chronischer Husten
- ist häufig das erste Symptom der COPD
- kann intermittierend auftreten und unproduktiv sein, kann aber auch jeden Tag den ganzen Tag über vorhanden sein
- eine erhebliche Einschränkung des Luftstroms kann auch bei fehlendem Husten vorhanden sein
- regelmäßige Sputumproduktion
- oft schwer zu beurteilen, da die Patienten Sputum eher schlucken als aushusten
- kann schubweise auftreten, wobei sich Phasen des Aufflackerns mit Phasen der Remission abwechseln
- häufige "Bronchitis" im Winter
- Keuchen und Engegefühl in der Brust
- kann von Tag zu Tag und im Verlauf eines einzigen Tages variieren
- hörbares Keuchen kann auf Kehlkopfebene auftreten (bei Fehlen von Anomalien bei der Auskultation), oder es können auch ausgedehnte inspiratorische oder exspiratorische Keuchgeräusche bei der Auskultation auftreten
- ein Engegefühl in der Brust tritt häufig nach Anstrengung auf, ist schlecht lokalisierbar, hat einen muskulären Charakter und kann durch eine isometrische Kontraktion der Zwischenrippenmuskeln verursacht werden (1,2)
Andere Symptome, die bei schweren COPD-Patienten in Betracht gezogen werden sollten:
- Müdigkeit
- Gewichtsabnahme
- Anorexie
- Synkope beim Husten
- Rippenfrakturen durch Husten (manchmal asymptomatisch)
- Knöchelschwellung - kann auf das Vorliegen eines Cor pulmonale hinweisen
- Depression und/oder Angstzustände (2)
Die folgenden Anzeichen können bei COPD-Patienten auftreten (obwohl sie für die Diagnose einer COPD nicht hilfreich sind)
- aufgeblähter Brustkorb
- Keuchen oder leise Atemgeräusche
- Lippenbeißer-Atmung
- Einsatz der akzessorischen Muskeln
- paradoxe Bewegung der unteren Rippen
- Periphere Ödeme
- Zyanose
- Erhöhte JVP
- Kachexie (1)
In der Vergangenheit wurde zwischen "pink puffers" und "blue bloaters" unterschieden. Die Gründe für die Existenz dieser beiden klinisch erkennbaren Gruppen sind nicht bekannt, spiegeln aber wahrscheinlich eher den prämorbiden Beatmungsantrieb als die zugrunde liegende Lungenpathologie wider. Die Unterscheidung wird nicht mehr als klinisch sinnvoll angesehen.
Anmerkung:
- Müdigkeit, Gewichtsverlust und Anorexie können auf das Vorliegen anderer Krankheiten wie Tuberkulose oder Lungenkrebs hinweisen (2)
Referenz:
- National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) 2019. Chronic Obstructive Pulmonary Disease: Management der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung bei Erwachsenen in der Primär- und Sekundärversorgung.
- Globale Initiative für chronisch obstruktive Lungenerkrankung (GOLD) 2024. Globale Strategie für die Diagnose, Behandlung und Prävention von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen