Klinisches Bild
Die Patienten stellen sich in der Regel mit den Kernsymptomen Unwirklichkeit und Abgehobenheit vor. Sie können ihre Erfahrungen auf verschiedene Weise beschreiben, z. B.
- Ich fühle mich, als würde ich in einem Traum leben
- Ich habe das Gefühl, dass ich nicht (oder die Welt nicht) mehr existiere
- Ich fühle mich völlig losgelöst von allem und jedem um mich herum
- Es ist, als ob ich das Leben nur hinter Glas/auf einem Bildschirm/im Nebel beobachte
- Ich tue wie ein Roboter, als wäre ich lebendig, fühle mich aber innerlich tot
Darüber hinaus können die Patienten über Folgendes klagen:
- emotionale Betäubung von positiven und negativen Gefühlen
- Erfahrungen, die bestimmte Teile oder den ganzen Körper betreffen
- z. B. - ihr Spiegelbild, ihre Stimme oder ihre Hände fühlen sich nicht an, als gehörten sie zu ihnen, und ihre Handlungen wirken roboterhaft
- verschwommenes Sehen oder Wahrnehmungsverzerrungen (z. B. die Welt zweidimensional sehen)
- zwanghafte existenzielle Gedanken über den Sinn des Lebens
- Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder sich zu erinnern
- in der Regel nicht mit eindeutigen objektiven kognitiven Defiziten wie Gedächtnis- oder Aufmerksamkeitsstörungen bei formalen Tests verbunden
Obwohl sich die Patienten bewusst sind, dass ihre Erfahrungen subjektiv sind und nicht der Realität entsprechen, stellen sie sich möglicherweise dringend einem Arzt vor, weil sie befürchten, dass ihre Symptome auf eine beginnende Psychose oder eine Funktionsstörung des Gehirns hindeuten könnten.
Referenz:
- Hunter EC, Charlton J, David AS. Depersonalisation und Derealisation: Bewertung und Behandlung. BMJ. 2017;356:j745.