Der erste Schritt bei der Beurteilung von ED ist eine ausführliche medizinische und sexologische Anamnese von Patienten und Partnern.
Es ist wichtig, bei der Anamneseerhebung eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Die folgenden Punkte sollten bei der Erstuntersuchung berücksichtigt werden:
- Sexualanamnese - eine detaillierte Beschreibung des Problems, einschließlich
- Beginn und Dauer der Erektionsstörung
- frühere Konsultationen und Behandlungen
- Steifheit und Dauer der sexuell stimulierten und morgendlichen Erektion
- Probleme mit der Erregung, der Ejakulation und dem Orgasmus
- aktueller Beziehungsstatus, kontextbezogene Drohungen "Wenn es in zwei Wochen nicht besser wird, verlasse ich dich", Geschichte früherer Sexualpartner und Beziehungen
- Fragen der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität
- Lebensstilfaktoren, z. B. Zigarettenrauchen, Bewegungsmangel, Freizeitdrogen
- Begleitende medizinische Anamnese, z. B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Symptome des unteren Harntrakts usw.
Unterscheidung zwischen psychogener und organischer erektiler Dysfunktion
- Anamnesen, die auf organische Ursachen hindeuten, umfassen:
- allmählicher, schleichender Beginn mit fortschreitender Verschlimmerung, bis keine Erektion mehr möglich ist
- Vorhandensein in allen Situationen, z. B. bei versuchtem Geschlechtsverkehr mit seinem festen oder einem anderen Partner, bei der Masturbation oder als Reaktion auf erotische Reize
- deutlich verringerte nächtliche Erektionen und fehlende morgendliche Erektionen
- Risikofaktoren in der Anamnese (kardiovaskulär, endokrin oder neurologisch)
- Operationen, Strahlentherapie oder Trauma des Beckens oder Hodensacks
- Einnahme von Medikamenten, die mit erektiler Dysfunktion in Verbindung gebracht werden
- Zigarettenrauchen, sitzende Lebensweise, Freizeitdrogen
- Anamnese, die auf psychogene Ursachen schließen lässt, umfasst:
- die Patienten sind oft jünger und haben keine erkennbaren medizinischen Risikofaktoren
- haben einen abrupten Beginn
- können sich an einen bestimmten Zeitpunkt erinnern, an dem das Problem begann (z. B. Beziehungsende, Beginn der Intimität mit einem neuen Partner)
- nächtliche und frühmorgendliche Erektionen bleiben im Allgemeinen erhalten
- die Erektion bleibt bei der Masturbation erhalten und ist für den Geschlechtsverkehr mit einem anderen Partner ausreichend (1,2,3)
Referenz: