Eine akute oder chronische arterielle Hypertonie ist für 40-50 % der Fälle einer spontanen ICH verantwortlich. Die Ruptur von Charcot-Bouchard-Aneurysmen ist der übliche Mechanismus bei chronisch Hypertonikern.
Allerdings:
- eine arterielle Ruptur kann auch ohne Aneurysma auftreten
- 50 % der Patienten mit spontaner ICH haben weder in der Anamnese noch im klinischen Verlauf Hinweise auf Bluthochdruck
- Ein akuter Blutdruckanstieg kann eine ICH in Situationen auslösen, die typischerweise mit Bluthochdruck einhergehen. Zum Beispiel durch Drogen wie Amphetamine und Kokain, extreme Kälte, Stimulation des Trigeminusnervs, nach einer Karotis-Endarteriektomie, nach Korrekturen angeborener Herzfehler oder nach einer Herztransplantation.
Andere Ursachen für spontane ICH sind:
- Amyloidangiopathie - macht ein Drittel der Fälle bei älteren Menschen aus. Die Infiltration von Amyloid in die Arterienwände geht mit einer Schwächung der kleinen Gefäße in der weißen Hirnsubstanz und im Subarachnoidalraum einher
- Gefäßfehlbildungen - in der Regel arteriovaskuläre Fehlbildungen und kavernöse Angiome; häufig bei jungen Normotensiven
- Blutungsstörungen - Thrombozytopenie, Leukämie, Hämophilie; gerinnungshemmende Therapie, z. B. Warfarin
- Kopfverletzung
Seltene Assoziationen sind:
- systemische Verabreichung von Fibrinolytika
- Reperfusion nach Hirninfarkt