- Verschreiben Sie geeignete Ohrentropfen, die z. B. ein Antibiotikum und ein entzündungshemmendes Mittel enthalten: Gentisone-HC enthält Gentamicin und Hydrocortison, das für die meisten Bakterien einschließlich Anaerobiern wie Pseudomonas geeignet ist.
- Gelegentlich können bei der topischen Behandlung auch orale Antibiotika verschrieben werden. Verwenden Sie Flucloxacillin (wenn Sie nicht gegen Penicillin allergisch sind), es sei denn, es besteht der Verdacht auf Pseudomonas, dann sollte Ciprofloxacin (oder ein Aminoglykosid) verwendet werden. In einer Übersichtsarbeit wurde festgestellt, dass, wenn orale Antibiotika empirisch verschrieben wurden, es sich am ehesten um Amoxicillin/Clavulansäure handelte, die die typischen Bakterien, die bei diesen Infektionen vorkommen, nicht abdecken (1)
- Beachten Sie, dass die Überprüfung der Belege keinen klinischen Nutzen für den Einsatz von oralen Antibiotika plus topischen Antiinfektiva im Vergleich zu topischen Antiinfektiva allein ergibt.
- Die PHE-Leitlinien empfehlen (2):
- Erste Wahl:
- Analgetika zur Schmerzlinderung und örtliche Wärmeanwendung (z. B. ein warmes Waschlappen)
- Zweite Linie:
- topische Essigsäure 2% 1 Sprühstoß tds für 7 Tage oder
- topisches Neomycinsulfat +/- Kortikosteroid 3 Tropfen tds (Sicherheitsaspekte bei perforiertem Trommelfell beachten) für 7 Tage
- ähnliche Heilung nach 7 Tagen
- Wenn sich die Zellulitis oder die Krankheit außerhalb des Gehörgangs ausbreitet oder systemische Anzeichen einer Infektion vorliegen, orales Flucloxacillin verabreichen und zum Ausschluss einer malignen Otitis externa überweisen
- Erwachsener und nicht Penicillin-allergisch
- Flucloxacillin 250 mg QDS für 7 Tage (bei schwerem Verlauf: Flucloxacillin 500 mg QDS)
- Kind und nicht Penicillin-allergisch
- Es wurde vorgeschlagen, dass (3)
- Orale Antibiotika sind nur selten angezeigt
- Erwägen Sie, einen Spezialisten zu konsultieren, wenn ein orales Antibiotikum für notwendig erachtet wird (3)z. B. bei:
- Zellulitis, die über den äußeren Gehörgang hinausgeht
- wenn der Gehörgang durch Schwellungen und Ablagerungen verstopft ist und ein Docht nicht eingeführt werden kann
- Diabetes oder geschwächte Immunität und schwere Infektion oder hohes Risiko einer schweren Infektion, zum Beispiel mit Pseudomonas aeruginosa
- Wenn in der Primärversorgung ein orales Antibiotikum verschrieben werden soll, sind die in Frage kommenden Optionen eine 7-tägige Behandlung mit:
- Flucloxacillin oder Erythromycin, wenn die Person allergisch gegen Penicillin ist, oder Clarithromycin, wenn die Person Erythromycin nicht verträgt
- Die topische Behandlung sollte weiterhin parallel zu oralen Antibiotika durchgeführt werden (3).
- Untersuchung des Urins auf Zucker, wenn der Patient über 50 Jahre alt ist
- den Patienten über die übliche Ursache aufklären: Entfernung oder Verletzung der natürlichen Ölbarriere im Meatus, wodurch Bakterien in die Haut des Kanals eindringen können
- den Patienten über die allgemeinen Grundsätze der Vorbeugung aufklären:
- das Ohr auf keinen Fall zu stechen
- Olivenöl zur Entfernung von Ohrenschmalz und bei leichten Reizungen verwenden
- beim Abtrocknen nach dem Waschen/Schwimmen nicht an den Ohren reiben
- nach dem Baden oder Schwimmen sollte das gesamte Wasser aus den Gehörgängen abgelassen werden, indem der Kopf auf die Seite geneigt wird
- der äußere Gehörgang sollte dann mit einem Haartrockner auf niedrigster Stufe getrocknet werden.
- kann durch ein trockenes Ohr und die Vermeidung der vielen oben genannten Auslöser verhindert werden
- das Einführen von Wattestäbchen in den Gehörgang und jede Manipulation des Gehörgangs sollte vermieden werden
- Wenn innerhalb einer Woche keine Reaktion erfolgt, sollte ein alternatives Ohrentropfen mit oder ohne orales Erythromycin in Erwägung gezogen werden; wird beim ersten Besuch ein Abstrich entnommen, sollte je nach Ergebnis ein Rezept ausgestellt werden
- Pilzinfektion
- bei anhaltender Otitis externa die Möglichkeit einer Pilzinfektion in Betracht ziehen und mit einem topischen Präparat behandeln, das ein Antimykotikum enthält, z. B. Clotrimazol 1%ige Ohrentropfen (Canesten®), oder Flumetasonpivalat 0,02%, Clioquinol 1%ige Ohrentropfen (Locorten-Vioform®) (4)
- auch eine Überweisung für eine Ohrentoilette in Betracht ziehen
- Überweisung zur Ohrenspülung, wenn keine Reaktion erfolgt
Die Entnahme eines Abstrichs für Mikroskopie und Kultur ist bei Patienten mit unkomplizierter Otitis externa nicht erforderlich (3)
- Wenn die Behandlung jedoch nach 14 Tagen nicht wirksam war, kann die Entnahme eines Abstrichs aus dem Gehörgang zur Anzüchtung einer Kultur helfen, die antimikrobielle Behandlung gezielt einzusetzen.
Hinweis:
1. Mughal Z et al. A Systematic Review of Antibiotic Prescription for Acute Otitis Externa. Cureus. 2021 Mar 27;13
2. Public Health England (Juni 2021). Management häufiger Infektionen: Leitfaden für die Primärversorgung
3. Rosenfeld RM, Schwartz SR, Cannon CR, et al. Clinical practice guideline: acute otitis externa.Otolaryngol Head Neck Surg2014;150(Suppl):S1-24.doi: 10.1177/0194599813517083
4. Kaushik V, Malik T, Saeed SR. Interventionen bei akuter Otitis externa. Cochrane Database Syst Rev. 2010 Jan 20;(1):CD004740.