Akute Transfusionsreaktionen (ATRs) können in ihrem Schweregrad von leichten fieberhaften oder allergischen Reaktionen bis hin zu lebensbedrohlichen Ereignissen reichen. Dazu gehören:
- febrile nicht-hämolytische Transfusionsreaktionen - in der Regel klinisch leicht.
- allergische Transfusionsreaktionen, die von leichter Urtikaria bis hin zu lebensbedrohlichen Angioödemen oder Anaphylaxie reichen.
- akute hämolytische Transfusionsreaktionen - z. B. ABO-Unverträglichkeit.
- bakterielle Kontamination von Blutkonserven - je nach Spezies reicht das Spektrum von leichten Fieberreaktionen bis hin zum schnell tödlichen septischen Schock.
- Transfusionsassoziierte Kreislaufüberlastung (TACO).
- transfusionsbedingte akute Lungenverletzung (TRALI)
Schwere ATRs treten bei etwa 1 von 7000 transfundierten Einheiten auf.
- Eine sorgfältige Überwachung der Patienten während der Transfusion ist wichtig.
- Die Patienten sollten aufgefordert werden, Symptome zu melden, die während der Transfusion und mindestens in den nächsten 24 Stunden auftreten.
Wenn ein Patient während einer Transfusion neue Symptome oder Anzeichen entwickelt:
- die Transfusion stoppen und den venösen Zugang mit physiologischer Kochsalzlösung aufrechterhalten.
- die Vitalzeichen überwachen und erforderlichenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten
- so bald wie möglich überprüfen, ob die Angaben zur Identifizierung des Patienten, sein ID-Band und das Kompatibilitätsetikett der Komponente übereinstimmen.
- die Komponente auf abnorme Klumpen oder Verfärbungen untersuchen.
- Wenn die vermutete ATR schwerwiegend oder lebensbedrohlich ist, muss die Transfusion abgebrochen und eine sofortige medizinische Überprüfung veranlasst werden.
- Hinweis: Wenn bei einem Patienten, der wegen einer Blutung transfundiert wird, eine Hypotonie auftritt, ist eine sorgfältige klinische Beurteilung unerlässlich, da dies auf einen anhaltenden Blutverlust zurückzuführen sein kann und die Fortsetzung der Transfusion lebensrettend sein kann.
- Durchführung von Standarduntersuchungen (außer bei Patienten mit leichten allergischen oder fiebrigen Reaktionen)
- z. B. - vollständiges Blutbild, Nieren- und Leberfunktionstests und Untersuchung des Urins auf Hb
- weitere Untersuchungen richten sich nach den Symptomen und klinischen Anzeichen
Der Leitfaden des British Committee for Standards in Haematology (BCSH) zur Untersuchung und Behandlung von akuten Transfusionsreaktionen enthält ein Flussdiagramm für die Erkennung und Behandlung von ATR auf der Grundlage der vorliegenden Symptome und klinischen Anzeichen.
Referenz: