Behandlung

Eine einmalige intramuskuläre Gabe von langwirksamem Benzathin-Penicillin mit Lidocain wird für Personen empfohlen, die seit weniger als einem Jahr an Syphilis erkrankt sind, und eine längere Behandlung für Personen mit spät latenter Syphilis (1); die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung ab: (1)

• Expertenrat einholen

• Primäre, sekundäre, frühe latente Syphilis: Benzathin-Penicillin 2,4 Megaeinheiten (intramuskulär (IM), Einzeldosis)
• Späte latente Syphilis: Benzathin-Penicillin wöchentlich für drei Wochen ist die erste Wahl, oder Doxycyclin 100 mg zweimal täglich für 28 Tage
• Neurosyphilis: Procain-Penicillin 1,8-2,4 Einheiten einmal täglich (IM, 14 Tage lang) mit oralem Probenecid 500 mg viermal täglich.
• Die Behandlung in der Schwangerschaft richtet sich nach dem vorliegenden Trimester. Im ersten und zweiten Trimester ist eine Einzeldosis Benzathin-Penicillin zu verabreichen. Im dritten Trimester werden zwei Dosen Benzathin-Penicillin im Abstand von einer Woche verabreicht.

Makrolide sind aufgrund der antimikrobiellen Resistenz keine Behandlungsoption mehr. Ceftriaxon ist eine Behandlungsalternative und in den meisten Fällen geeignet, wenn Penicillin nicht verwendet werden kann.

Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion kann bei der Behandlung jedes Stadiums der Syphilis auftreten. Sie wird bei 50 % der Patienten mit primärer Syphilis und bei 90 % der Patienten mit sekundärer Syphilis beobachtet.

Eine Steroidtherapie wird bei der Behandlung der neurologischen (sowohl der frühen als auch der tertiären) oder kardiovaskulären Syphilis empfohlen, um die potenziell schwerwiegenden Folgen der Jarisch-Herxheimer-Reaktion zu verhindern: 40-60 mg Prednisolon OD für 3 Tage, beginnend 24 Stunden vor der Verabreichung von antitreponemalen Antibiotika. (1)

Referenz

1. Kingston M et al. BASHHUK. Leitlinien für die Behandlung der Syphilis 2024. Internationale Zeitschrift für STD & AIDS 2024, Vol. 0(0) 1-19