Die ersten Klassifizierungskriterien ("Sapporo-Kriterien") wurden 1999 entwickelt, die eine Diagnose des APS nahelegten, wenn sowohl eine der klassischen klinischen Manifestationen (Thrombose oder Schwangerschaftskomplikation) als auch die anhaltende Hochtiter-Positivität von Anti-Cardiolipin-Antikörpern (aCL) oder Lupus-Antikoagulanzien (LAC) vorlagen (1).
Im Jahr 2006 wurden die Kriterien überarbeitet und als Sydney-Kriterien veröffentlicht. Danach liegt ein Anitphospholipid-Syndrom vor, wenn mindestens eines der klinischen Kriterien und eines der nachstehenden Laborkriterien erfüllt sind
Klinische Kriterien
- vaskuläre Thrombose
- eine oder mehrere klinische Episoden einer arteriellen, venösen oder kleinen Gefäßthrombose
- Morbidität in der Schwangerschaft
- ein oder mehrere ungeklärte Todesfälle eines morphologisch normalen Fötus in oder nach der zehnten Schwangerschaftswoche
- eine oder mehrere Frühgeburten eines morphologisch normalen Neugeborenen vor der 34. Schwangerschaftswoche aufgrund von: (i) Eklampsie oder schwerer Präeklampsie oder (ii) anerkannten Merkmalen einer Plazentainsuffizienz
- drei oder mehr ungeklärte aufeinanderfolgende spontane Fehlgeburten vor der 10. Schwangerschaftswoche, wobei mütterliche anatomische oder hormonelle Anomalien sowie väterliche und mütterliche chromosomale Ursachen ausgeschlossen sind
Laboratoriumskriterien
- Lupusantikoagulans (LA) im Plasma bei zwei oder mehr Gelegenheiten im Abstand von mindestens 12 Wochen
- Anticardiolipin (aCL)-Antikörper des Immunglobulin (Ig)G- und/oder IgM-Isotyps im Serum oder Plasma, mit mittlerem oder hohem Titer (d. h. >40GPL-Einheiten oder MPL-Einheiten oder > das 99.
- Anti-B2-Glykoprotein-I-Antikörper des IgG- und/oder IgM-Isotyps im Serum oder Plasma (im Titer > 99. Perzentil), die bei zwei oder mehr Gelegenheiten im Abstand von mindestens 12 Wochen vorhanden sind
Referenz:
- (1) Taraborelli M, Andreoli L, Tincani A. Viel mehr als Thrombose und Schwangerschaftsverlust: Das Antiphospholipid-Syndrom als "Systemerkrankung". Best Pract Res Clin Rheumatol. 2012;26(1):79-90.
- (2) Devreese K, Hoylaerts MF. Herausforderungen bei der Diagnose des Antiphospholipid-Syndroms. Clin Chem. 2010;56(6):930-40
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