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Venöse Thromboembolie

Übersetzt aus dem Englischen. Original anzeigen.

Autorenteam

Von einer venösen Thromboembolie (VTE) spricht man, wenn sich in einer Vene ein Thrombus (Blutgerinnsel) bildet, der sich von seinem Entstehungsort lösen und ins Blut wandern kann, was als Embolie bezeichnet wird (1).

  • Die meisten Thromben bilden sich in den tiefen Beinvenen, daher ist die häufigste Erscheinungsform der VTE die tiefe Venenthrombose (DVT)
    • fast zwei Drittel der VTE-Fälle sind isolierte TVTs (2)
  • ein abgelöster Thrombus kann in die Lunge wandern und eine Lungenembolie (PE) verursachen (1,3).

Sie ist die dritthäufigste Gefäßerkrankung nach der koronaren Herzkrankheit und dem Schlaganfall (4).
Die Inzidenz von VTE nimmt mit dem Alter stark zu:

  • Frauen sind in jüngeren Jahren häufiger betroffen, bei älteren Menschen kehrt sich dieses Verhältnis um
  • eine geringere Inzidenz ist bei Asiaten zu beobachten (2)

VTE ist eine wichtige Todesursache bei stationär behandelten Patienten (1).

  • Alle Patienten, die ins Krankenhaus aufgenommen werden oder sich akut im Krankenhaus vorstellen, sollten individuell auf ihr VTE- und Blutungsrisiko untersucht werden.
  • diese Beurteilung sollte regelmäßig, mindestens aber alle 48 Stunden, wiederholt werden (5)

Venöse Thromboembolien (VTE), die sich klinisch als TVT oder PE darstellen, sind weltweit das dritthäufigste akute kardiovaskuläre Syndrom nach Myokardinfarkt und Schlaganfall (6):

  • Die jährlichen Inzidenzraten für PE liegen zwischen 39 und 115 pro 100 000 Einwohner; für TVT liegen die Inzidenzraten zwischen 53 und 162 pro 100 000 Einwohner
  • Querschnittsdaten zeigen, dass die Inzidenz von VTE bei Personen im Alter von >= 80 Jahren fast achtmal höher ist als im fünften Lebensjahrzehnt.

Es wurden verschiedene Risikofaktoren für VTE kategorisiert (6)

Starke Risikofaktoren (Odds Ratio (OR) > 10)


Fraktur der unteren Gliedmaßen
Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern/Vorhofflattern
(innerhalb der letzten 3 Monate)
Hüft- oder Kniegelenkersatz
Schweres Trauma
Myokardinfarkt (innerhalb der letzten 3 Monate)
Frühere VTE
Verletzung des Rückenmarks

 

 

 

 

 

 

 

Moderate Risikofaktoren (OR 2- 9)


Arthroskopische Knieoperationen
Autoimmunkrankheiten
Bluttransfusion
Zentrale Venenkanäle
Intravenöse Katheter und Leitungen
Chemotherapie
Kongestive Herzinsuffizienz oder respiratorische Insuffizienz
Erythropoese-stimulierende Mittel
Hormonersatztherapie (abhängig von der Formulierung)
In-vitro-Fertilisation
Orale empfängnisverhütende Therapie
Postpartale Periode
Infektionen (insbesondere Lungenentzündung, Harnwegsinfektion und HIV)
Entzündliche Darmerkrankungen
Krebs (höchstes Risiko bei metastasierter Erkrankung)
Lähmender Schlaganfall
Oberflächliche Venenthrombose
Thrombophilie

 

Schwache Risikofaktoren (OR < 2)

Bettruhe >3 Tage
Diabetes mellitus
Arterielle Hypertonie
Unbeweglichkeit durch Sitzen (z. B. längere Auto- oder Flugreisen)
Zunehmendes Alter
Laparoskopische Operationen (z. B. Cholezystektomie)
Fettleibigkeit
Schwangerschaft
Varizen (Krampfadern)

 

 

 

 

 

 

 


HIV = Humanes Immundefizienz-Virus; OR = Odds Ratio

Referenzen:

  1. NICE. Venöse thromboembolische Erkrankungen: Diagnose, Management und Thrombophilietest. NICE-Leitlinie NG158. Veröffentlicht: 26. März 2020. Zuletzt aktualisiert: 02 August 2023
  2. Mazzolai L et al. Diagnosis and management of acute deep vein thrombosis: a joint consensus document from the European society of cardiology working groups of aorta and peripheral circulation and pulmonary circulation and right ventricular function. Eur Heart J. 2017 Feb 17.
  3. Snow V et al. Management of venous thromboembolism: a clinical practice guideline from the American College of Physicians and the American Academy of Family Physicians. Ann Intern Med. 2007;146(3):204-10
  4. Douketis JD. Behandlung der tiefen Venenthrombose: Welche Faktoren bestimmen die angemessene Behandlung? Can Fam Physician. 2005;51:217-23
  5. Schottisches Netzwerk interkollegialer Leitlinien (SIGN) 2010. Prävention und Behandlung von venösen Thromboembolien.
  6. Konstantinides SV et al. 2019 ESC Guidelines for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism developed in collaboration with the European Respiratory Society (ERS) The Task Force for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Respir J. 2019 Oct 9;54(3).

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